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Shivaratri wird dieses Jahr in der Nacht vom 20.2. auf den 21.2. gefeiert.
In der Nacht vom 20.2. auf den 21.2. Februar ist Shivaratri. Diese Nacht gilt als besonders segensbringend fuer Meditation und die Uebung der verschiedenen Yoga-Praktiken. Klassische Bestandteile der Shivaratri Feier sind:
- Fasten am Vortag (also am 23.2.). Dieser Tag gilt als besonders reinigend zum Fasten
- Nachtwache und spirituelle Praktiken in der Nacht vom 23. auf den 24.2., idealerweise bis 4.30h, mindestens bis Mitternacht
Shivaratri fällt meistens in die Fastnachtszeit, dieses Jahr auf die Nacht von Rosenmontag auf Fastnachtsdienstag.
Yoga Vidya
Die Vereinigung von Shiva und Parvati
Einmal im Jahr ist für alle Shiva-Anhänger ein besonderer Tag. Es ist Shivaratri. Er fällt auf den Neumond im Februar/März, in diesem Jahr ist es der 20 Februar . Die Bedeutung von Shiva wurde vorher erklärt in Kürze ausgedrückt ist Shiva Symbol für das Höchste Bewußtsei; Ratri bedeutet Nacht. Shivaratri wird auch als ‘die dunkle Nacht der Seele’ bezeichnet. Die Legende von Shivaratri ist schön und sehr tiefgründig.
Lord Shiva war mit Parvati, der Tochter des Königs vom Himalaja, verlobt. Dieses Königreich liegt hoch oben auf den majestätischen Berggipfeln, die für ewig unter einer dichten Schneedecke liegen. Der Tag der Hochzeit war bereits festgelegt. Bei indischen Hochzeiten ist es üblich, dass der junge Mann zusammen mit der Hochzeitsgesellschaft die Braut zu Hause abholt und sie zum Festplatz geleitet. Shiva ging also mit Kind und Kegel zu Parvatis schneebedecktem Königreich, wo alle Vorbereitungen für einen würdigen Empfang getroffen wurden. Es war eine wunderschöne Stadt mit wunderschönen Menschen, und jeder freute sich auf die Ankunft des Bräutigams mit seinem Gefolge. Besonders glücklich waren die kleinen Kinder, denn für sie ist eine indische Hochzeitszeremonie sehr aufregend.
Schließlich war Shiva mit seinem Gefolge in Sicht, und die Kinder liefen ihm aufgeregt und ängstlich zugleich entgegen. Als sie den Bräutigam und seine Leute erblickten, bekamen sie einen furchtbaren Schreck. Einige wurden auf der Stelle ohnmächtig, andere machten schreckliche Grimassen, der Rest rannte davon. Auch die Frauen, die auf Balkonen warteten und zuschauten, waren entsetzt, denn Shiva ritt auf einem riesigen Stier, in jeder Hand eine Kobra, sein ganzer Körper war mit Asche beschmiert. Ihm folgte eine ganze Prozession von Gespenstern und Dämonen. Einige hatten ihren Mund im Bauch, andere nur ein Bein oder aber drei und mehr Beine. Sie alle waren Auswüchse der Natur. Was für eine ungewöhnliche Gesellschaft!
Die Schreckensnachricht erreichte Parvatis Mutter. ‘Dein Schwiegersohn ist entsetzlich! Sein Gesindel ist einfach widerwärtig!’ Parvatis Mutter konnte nicht glauben, was sie hörte und eilte, um sich selbst zu überzeugen; ihr Entsetzen war groß. Diesem verkommenen Kerl wollte sie auf keinen Fall ihre Tochter geben. Die ganze Stadt war in großer Aufregung. Shiva jedoch bewegte sich mit seinem Anhang unbeirrt auf das Haus zu, in dem die Hochzeit stattfinden sollte.
Nach hinduistischem Brauch wird die Hochzeitszeremonie in einer ganz bestimmten, vorher dazu erklärten Zone abgehalten. Genau in dem Moment, als Shiva mit seinen Gesellen diese Zone betrat, verwandelten sie sich alle. Shiva war nun ein wunderschöner junger Mann, alle seine Anhänger wurden göttliche Wesen mit schillernden Gewändern, schimmernden Juwelen, betörendem Duft und Blumengirlanden. Und so konnte die Zeremonie doch noch unter großem Jubel durchgeführt werden.
Es ist üblich, dass der Bräutigam während der Zeremonie über seine Herkunft, seine ganze Ahnenreihe - seinen Vater, seinen Großvater usw., Auskunft gibt. Auf die Frage nach seinem Vater antwortete Shiva nur: ‘Weder Vater noch Mutter.’ Sie wollten wissen, wie er geboren wurde: ‘Ich wurde niemals geboren’. ‘Aber du schaust so jung aus!’ ‘Ich bin immer jung’. ‘Wo bist du zu Hause?’ ‘Irgendwo im Wald’. ‘Aber du musst irgendwelche Verwandte haben!’ ‘Alle Gespenster und toten Seelen, alle Erscheinungen und Geister, Angst und Zorn sind meine Verwandten.’ Dann fragten sie ihn, wo Parvati leben solle. ‘Da macht Euch nur keine Sorgen. Sie wird einfach ein Teil von mir. Eine Hälfte meines Körpers kann männlich, die andere Hälfte weiblich sein.’
Shiva und Shakti - ein anderer Name für Parvati - sind also weder männlich noch weiblich. Sie sind Symbol für den höchsten Aspekt des Lebens. Shivaratri ist der Moment der göttlichen Vereinigung zwischen Shiva und Shakti. Es ist Ausdruck für Erleuchtung in absoluter Dunkelheit, die Fortführung der Schöpfung im leeren Raum, die Offenbarung des Wissens in Nirvikalpa. Wenn das gesamte Drama der Illusionen, das Reich von Maya, schläft, das nennen Sannyasins Shivaratri. Es bedeutet, dass das ganze Universum mit seinen weltlichen Fesseln ins Unbewusste befördert wird, wo es keine Wohnung und keine sinnlichen Vergnügungen gibt. Das ist das Ende aller Richtungen, in die sich das Bewusstsein, die Sonne, der Mond und die Sterne auflösen. Hier erlischt das Feuer der Leidenschaft und es bleibt nur Shoonyata - Nichts. Dieser Bewusstseinszustand heißt Shiva oder Shankara, der Zustand des Siddha.
Das ist jedoch noch nicht das letzte Ziel. Über Shonnyata, wo sich alles aufgelöst hat, trifft das universale Bewusstsein - Shiva - mit der universalen Kraft - Shakti - auf dem Gipfel des Mount Kailash zusammen - in Advaita Mudra, voller Überraschung, Angst und gleichzeitig höchster Glückseligkeit. Nun erst begleitet Shiva Parvati zurück auf die weltliche Ebene.
Shakti/Parvati und Shiva vereinen sich, leben aber zum Segen der Menschheit als Zwei und agieren als Zwei, um ihr höheres Wissen der materiellen Welt zugänglich zu machen.
"So, wie Wort und Bedeutung eins sein müssen,
um Wort und Bedeutung wirklich zu verstehen,
so ehre ich die Eltern des Universums,
Parvati und Paramesvara (Siva)."
Kalidaasa
Satchitananda Yoga Zentrum