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Lokhas Samastha Sukino Bhavantu

25.02.2010

5 Prana-Vayus

Prana Vayus und ihre Sublimierung in Ojas


Prana ist die Kraft hinter aller Materie. Alle universellen Kräfte, die Elektrizität, der Magnetismus, die Schwerkraft, das Licht und alle Formen des Lebens sind durchdrungen von Prana. Das feinstoffliche Prana kann man in unserem Körper noch weiter unterteilen in die Vayus (Winde), feinstoffliche Energieströme. Diese übernehmen spezielle Aufgaben (siehe Tabelle).



Name ,Farbe, Bereich ,Chakra ,Funktion.

Prana, Gelb ,Brust ,Anahata, Atmung .

Apana ,Orangerot ,After, Muladhara und Swadisthana, Ausscheidung
Sexualorgane, Fortpflanzung.

Samana ,Grün ,Bauch, Manipura ,Verdauung.

Udana ,Blauviolett, Hals ,Vishuddha, Nerven, Schlaf,
und Hormonelles System,
Kommunikation.

Vyana, Rosa, Ganzer Körper, Alle Chakren ,Muskel- und Kreislaufsystem.





Sind die Prana-Vayus gestört, ist auch unser physischer Körper gestört. Sind die Prana-Vayus in Harmonie, so ist auch unser Körper in Harmonie. Hatha Yoga ist aber kein rein gesundheitlich orientiertes System wie z.B. das Ayurveda, sondern im Hatha Yoga wird in erster Linie die Selbstverwirklichung, die Befreiung, angestrebt.

Deshalb wollen wir die Vayus nicht nur in Harmonie halten, sondern wir wollen diese Energie in Ojas, sublimieren (verfeinern, umwandeln). Als Beispiel können wir uns Wasser vorstellen. Wir können dieses Wasser umwandeln in Dampf. Während das Wasser noch nach unten fließt, steigt der feinere Dampf nach oben. Genauso nehmen wir die Prana-Vayus und wandeln sie in Ojas um.

Ojas heißt spirituelle Energie. Wenn wir meditieren wollen, brauchen wir spirituelle Energie. Es gibt Menschen, die sehr viel körperliche Energie haben, aber wenn sie sich hinsetzten zur Meditation, dann nutzt es ihnen nichts. Oder es gibt Übende mit sehr starker emotionaler Energie; auch die nutzt nichts, wenn wir meditieren wollen. Ebenso gibt es Menschen mit einer starken intellektuellen Energie. Wenn sie sich zur Meditation niederlassen, denken sie noch ständig über die verschiedensten Dinge nach. Daher ist das Umwandeln all dieser Energien in Ojas notwendig. Ojas ist schlecht zu beschreiben. Man kann es Menschen anmerken, wenn sie viel spirituelle Energie haben. Man kann es in ihren Augen sehen, in ihrer Sprache hören, man ist gerne mit diesen Menschen zusammen wegen ihrer spirituellen Ausstrahlung. Aber es ist nicht so, dass man eben viel oder wenig Ojas hat, sondern man kann diese Energie aufspeichern und weiter vermehren. Umso stärker dieses Ojas dann ist, umso leichter wird es uns fallen zu meditieren, unser Herz sprechen zu lassen, selbstlose Liebe zu anderen Menschen zu entwickeln und das Göttliche überall zu spüren und zu sehen.

Um zu tiefen spirituellen Erfahrungen zu kommen, brauchen wir einfach eine starke spirituelle Energie. Auch hier ein Beispiel: Haben wir eine 9V-Batterie können wir damit eine Taschenlampe zum Leuchten bringen oder vielleicht auch ein Radio laufen lassen, wollen wir aber einen Elektroherd betreiben, brauchen wir einfach eine stärkere Energie. Hierfür müssen wir unser Sadhana (spirituelle Übung) machen. Und Patanjali beschreibt z.B. in seinen Sutren genau, wie diese aussehen:



Yoga-Sutren Patanjali 1.14:

Die Übung bekommt ein festes Fundament, wenn sie lange Zeit, ohne Unterbrechung und mit Hingabe ausgeführt wird. Lange Zeit bedeutet bis zur Selbstverwirklichung, ohne Unterbrechung bedeutet idealerweise täglich und Hingabe können wir durch Konzentration auf höhere Chakren oder Mantra-wiederholung üben. Wichtig für das Ojas ist, das wir keine Pausen machen, denn dann baut sich unsere spirituelle Energie wieder ab und wir müssen wieder von vorne anfangen. Und so versuchen wir im Hatha Yoga durch verschiedenste Techniken und beständiges Üben unser Ojas zu mehren, so das es uns zu immer tieferen, spirituellen Erfahrungen und eines Tages vielleicht zu Samadhi führt.



Möglichkeiten der Sublimierung der verschiedenen Prana-Vayus in Ojas :

Prana Vayu:

Wir halten den Atem an, das Prana Vayu wird „arbeitslos“ und wir können diese Energie in Ojas sublimieren. Wichtig dabei auch noch die Konzentration auf höhere Chakren oder ein Mantra.

Beispiel: Ein Taucher, der zwar auch die Luft länger anhält, jedoch diese Energie nicht in Ojas umwandelt, sondern für langes Tauchen benutzt. Er konzentriert sich aufs Tauchen und nicht auf die Konzentration auf die höheren Chakren.

Übungen: Pranayama-Übungen mit längerem Anhalten z.B. bei Anuloma Viloma, Surya Bheda



Apana Vayu:

Übungen: Mula Bhanda, Ashwini Mudra, Vajroli Mudra, alle Umkehrhaltungen, Brahmacharya (sexuelle Enthaltsamkeit) Manche Menschen wandeln Apana Vayu mittels Mula Bhanda auch in andere Energien um, z.B. Sänger, um besser singen zu können oder Kampfsportler zum besseren Kämpfen.



Samana Vayu:

Übungen: Uddiyana Bhanda, Agni Sara, Kapalabhati, Bhastrika, alle Asanas, die Druck auf den Bauchbereich geben, wie z.B. Pfau oder (etwas sanfter) der Drehsitz. Sattwige Ernährung, Fasten (Hierbei ist darauf zu achten, das Anfänger nicht länger als 3 – 5 Tage fasten.)



Udana Vayus:

Diese Energie trennt uns auch vom physischen Körper während Astral-reisen und beim Tod.

Übungen: Tiefenentspannung (leichte Erfahrungen von Schweben, Leichtigkeit), nur für Fortgeschrittene: Schmerz sublimieren (Warnungsschmerzen beachten!!!) bei längerem Halten der Asanas. Anfänger gehen bei Schmerzen sofort in Verspannungen, doch geübte Sadhakas können den Schmerz in Ojas sublimieren, indem sie weiter entspannt bleiben, ihr Mantra wiederholen und in ihrer Konzentration bei den höheren Chakren bleiben.



Vyana Vayus:

Wenn Anfänger in die Asanas gehen, haben sie das bestreben, wieder schnell aus der Übung heraus zu kommen. Genauso in der Meditation. Kaum sitzen sie einen Moment ruhig, kommt sofort der Drang, sich irgendwie zu bewegen.

Diese Energie hinter den Bewegungsimpulsen ist Vyana- Vayu. Machen wir diese Energie durch längeres ruhiges Halten der Asanas „arbeitslos“, so können wir auch sie in Ojas umwandeln.

Übungen: Sonnengebet und Asanas (Asanas länger halten) Bei der Umwandlung von Prana-Vayus in spirituelle Energien ist immer darauf zu achten, dass man entspannt bleibt. Nur dann ist es möglich, Ojas aufzuspeichern, ansonsten werden nur Verspannungsenergien aufgebaut. Weiterhin ist es unbedingt nötig, konzentriert und bewußt in den Übungen zu sein. Wir können uns dabei entweder auf höhere Chakren oder auf ein Mantra konzentrieren.



Wir können auch andere Energien in Ojas umwandeln, z.B. Wunschenergie. Wir können unsere Wünsche erfüllen, dann ist die Wunschenergie weg. Wir können unsere Wünsche aber auch bewußt nicht erfüllen, dann wandelt sich diese Energie auch in Ojas um. Wichtig hierbei ist aber auch, dass wir nicht verspannen und dass uns tiefe, spirituelle Motive leiten.



Hari OM Tat Sat

Von Günter Bucksteeg (Raghurama) / Yoga-Vidya-Center Essen (nach einem Vortrag von Sukadev Bretz)

Was ist Prana!!

Was ist Prana


Das Ziel aller yogischen und anderer spirituellen Übungen ist es, die große kosmische Kraft - Kundalini Shakti - freizusetzen. Sie liegt dreieinhalb Mal zusammengerollt im Mooladhara Chakra. Der Erwachungsvorgang von dieser Kraft oder auch Prana wird in den Schriften so beschrieben:

"Der Flug eines Vogels, der sich von der Erde zum Himmel erstreckt, mit einem goldenen Band festgehalten."



Die Erde ist Mooladhara Chakra, der Himmel ist Ajna Chakra, der Vogel ist Maha Prana und das goldene Band ist Sushumna Nadi, das sich durch die Mitte der Wirbelsäule bewegt. Durch Manipulieren, Speichern und Ausdehnen von Prana innerhalb des Körpers ist es möglich, die schlafende Prana Shakti zu erwecken. Das ist der eigentliche Sinn der yogischen Wissenschaften von Pranayama (Ausdehnung der Dimensionen von prana), und Prana Vidya (das Wissen über Prana).



Kundalini Shakti (makrokosmische Energie)

In den Upanishaden heißt es: "Ein Mensch mag Ohren, Augen und alle Fähigkeiten und Teile des Körpers besitzen, solange er jedoch kein Mahaprana hat, gibt es kein Bewußtsein." Prana ist sowohl makrokosmisch als auch mikrokosmisch und ist die Essenz allen Lebens. Mahaprana (der große prana) ist die kosmische, universale, alles umfassende Energie, dessen Gehalt wir mit dem Atem aufnehmen. Laut Paramahamsaji: "Du kannst makrokosmisches prana nicht empfangen, nicht darüber sprechen, und selbst, wenn ich es könnte, würdest du es nicht begreifen." Die unterschiedlichen Pranaströme im Körper - Prana, Apana, Samana, Udana und Vyana - sind sowohl Teil des Mahaprana als auch von ihm getrennt.



Die kosmische Manifestation von Prana oder Mahaprana im individuellen Körper wird durch Kundalini dargestellt. Die gesamte kosmische Erfahrung vom Schöpfungsmoment bis zur Auflösung liegt eingebettet in den Windungen von Kundalini. Sie wird auch Atma Shakti oder universale Energie genannt. In der ganzen belebten Schöpfung wird das göttliche Bewußtsein zuerst in Prana oder Energie umgewandelt, und da Kundalini das Auffangbecken für diese unglaubliche Menge von Prana ist, kennt man sie auch als Prana Shakti.



Das Wort Kundalini kommt von dem Begriff kunda, was Höhle oder Grube bedeutet. Kundalini ist die der Materie von Mooladhara Chakra innewohnende Energie. Dieses ruhende Zentrum liegt im Perineum im männlichen und am Muttermund im weiblichen Körper. Wenn das gesamte Potential dieser Energie freigesetzt ist, bewegt es sich durch das Zentralnervensystem im physischen Körper - durch Sushumna Nadi - in den pranischen Körper.



Im Allgemeinen ist Prana Shakti jedoch nur teilweise aus Mooloadhara Chakra freigesetzt, und zwar durch die Verbindungswege der Nadis Ida und Pingala. Diese beiden können nur Energie mit niedriger Voltzahl leiten. Durch sie wird zwar Geist und Körper vitalisiert, aber nicht im gesamten Umfang. Nur die gesamte Kraft von Kundalini Shakti / Prana Shakti / Atma Shakti kann alle bewußten und vitalen Funktionen erwecken. Pingala Nadi leitet auch Prana Shakti, wir sollten jedoch die zwei verschiedenen Bedeutungen von Prana Shakti berücksichtigen. Auf einer Ebene ist es para (makrokosmisch) in der Form von Kundalini Shakti; auf der anderen ist es pinda (mikrokosmisch) in der Form von Prana Shakti, die durch Pingala geleitet wird.



Prana Shakti (mikrokosmische Energie)

Prana Shakti manifestiert sich auch als sechs Hauptzentren oder Chakras (Speicher für Prana), die sich in der Wirbelsäule befinden. Das unterste Chakra des Energiekreislaufes ist Mooladhara. Das nächste Chakra, Swadhishthana, befindet sich etwa zwei Finger breit über Mooladhara und korrespondiert mit dem Sakralgeflecht. Darüber, hinter dem Nabel, liegt Manipura, es gehört zum Solar Plexus. In der Wirbelsäule hinter dem Herzen befindet sich Anahata Chakra. Es hat Verbindung zum Cardiac Plexus. In der Mitte des Nackens befindet sich Vishuddhi Chakra, das mit dem Zervical Plexus korrespondiert. Am oberen Ende der Wirbelsäule, am Punkt der Medulla Oblongata, ist das Ajna Chakra, das mit der Zirbeldrüse im physischen Körper verbunden ist.



Um die Funktionen des Körpers zu steuern, manifestiert sich Prana Shakti außerdem in den fünf großen prana vayus, bekannt als prana, apana, samana, udana, vyana. Laut der Upanishaden nennt man prana vayu auch das Einatmen, apana das Ausatmen, Samana den Mittelatem und udana den aufwärtsstrebenden Atem. Vyana ist der alles durchziehende Atem. Prana vayu ist Einatmen, apana Ausatmen, samana die Zeit zwischen den beiden und udana die Ausdehnung von Samana. Jedes der vayus ist miteinander verbunden.



In der Chandogya Upanishad wird gefragt: "Wovon werden Körper und Sinne und die Seele getragen? Von Prana. Wovon wird Prana getragen? Von Apana. Wovon wird Apana getragen? Von Vyana. Wovon wird Vyana getragen? Von Samana."



Aufgrund dieser fünffachen Pranabewegungen werden die fünf kleineren oder upapranas gebildet. Sie heißen: koorma - blinzeln, Krikara - Hunger, Durst, Niesen und Husten, Devadatta - Schlaf und Gähnen, naga - Schluckauf und Rülpsen und Dhananjaya, der bis kurz nach dem Tod verweilt. Diese zehn pranas zusammen kontrollieren alle Körperabläufe.



Die Notwendigkeit von Prana

Von den fünf vayus haben prana und apana einen besonders wichtigen Einfluß. Prana ist die hineinziehende Kraft, von der es heißt, daß sie ein Energiefeld erzeugt, daß sich vom Nabel zum Hals aufwärts bewegt. Apana ist die nach außen drängende Kraft, von der es heißt, daß sie ein Energiefeld erzeugt, daß nach unten vom Nabel zum Anus drängt. Beide, prana und apana, bewegen sich im Körper spontan, können jedoch durch tantrische und yogische Übungen gelenkt werden. In den Upanishaden wird gesagt, daß man eine Methode anwenden sollte, mit der die voneinander weg strebenden Kräfte prana und apana umgekehrt werden, so daß sie sich in samana, dem Nabelzentrum, vereinen. Das wird zur Erweckung von Kundalini führen.



Im Moment, wenn prana das Körperbewußtsein gänzlich losläßt, verläßt das Selbst den Körper, denn Prana und Bewußtsein sind die beiden Pole der einen Quelle - dem Selbst



In der Prashnopanishad heißt es: "Dieses Prana ist aus dem Selbst geboren. So, wie es einen Schatten gibt, wenn ein Mensch da ist, so ist dieser prana auf das Selbst fixiert..." (3 : 3) Im Tod, wenn der Atem aufhört und prana geht, gibt es keine Kraft mehr, die den Körper zusammenhält, und damit löst sich der Körper auf. Deshalb werden Atem und Prana in der Brihadaranyaka Upanishad mit einem Faden verglichen: "Wahrlich, diese Welt und alle Wesen werden von Luft wie von einem Faden zusammen gehalten. Deshalb sagt man wenn jemand stirbt, daß seine Gliedmaße sich auflösen, weil sie wie ein Faden von Luft zusammengehalten werden." Solange prana bleibt, kann der Körper nicht sterben.



Vom Moment der Empfängnis bis zum vierten Monat lebt der Fötus ausschließlich vom prana der Mutter, und das ähnelt einem Geschwür im Mutterleib. Nach dem vierten Monat tritt prana in den Fötus ein und damit beginnt das individuelle Leben. Wenn die individuellen Pranas anfangen sich zu bewegen, werden die individuellen Körperfunktionen aktiv. Der Prana des Kindes wird jedoch erst mit der Geburt und dem ersten Atemzug völlig unabhängig.



Ohne prana wären wir zerfallene Leichen, könnten nicht sehen, hören, uns bewegen usw.



In der Prashnopanishad gibt es eine hübsche Parabel dafür: "Die Gottheiten (des Körpers) sind Äther, Luft, Feuer, Wasser und Erde, Sprache, Geist, Auge und Ohr. Als sie ihre eigene Herrlichkeit sahen, wurden sie überheblich - 'Wir sind die Regenten des Körpers, denn wir tragen ihn'. Prana, der Chef von ihnen, sagte jedoch: 'Betrügt euch nicht selbst. Es bin ich allein, der den Körper trägt und intakt hält, indem ich mich fünffach aufteile.' Die anderen Gottheiten glaubten das nicht. In einem Anflug von Zorn zog Prana sich aus dem Körper zurück. Die Gottheiten mußten erkennen, daß sie mit ihm den Körper verließen und zurückkehrten, nachdem Prana den Körper wieder betrat. Wie Bienen ihren Bienenstock verlassen, wenn ihre Königin ihn verläßt, so verhielten sich auch die Gottheiten. Von nun an verehrten die Gottheiten Prana."



Mulidimensionale Energie

Prana oder die faßbare Erscheinung des Höheren Selbst fließt durch verschiedene Energiewege im Körper. Die drei wichtigsten Wege pranischer Energie sind ida nadi, pingala nadi, sushumna nadi. Sie befinden sich entlang der Wirbelsäule. Ida und Pingala Nadi winden sich in drei Dimensionen um Sushumna, wie eine Wendeltreppe. Sich damit eng vertraut zu machen, hilft beim Verstehen der innewohnenden multidimensionalen Energie des Menschen, nämlich prana.



Ida und Pingala sind Ströme geladener Ionen, die einen Einfluß auf den Fluß von Prana ausüben können. Ida Nadi ist ein negativ geladener Pranafluß und Pingala ist ein positiv geladener Pranafluß. Die Konsequenz ist, daß sie wahrscheinlich bei Entladung alle Dimensionen des Bewußtseins dessen, der auf sie meditiert, beeinflussen. In der Tat glauben einige Wissenschaftler, daß die psychischen Zentren oder Chakras im Körper im Grunde genommen nichts anderes sind als Bereiche immenser Ausstrahlung, verursacht durch an einen Punkt gebundene Ansammlung pranischer Energie. Verschiedene subatomare oder elementare Teilchen werden dabei freigesetzt.



Prana wurde als eine Art komplexer, multidimensionaler Energie beschrieben, die aus einer Kombination von elektrischer, magnetischer, elektromagnetischer, photonischer, okularer, thermaler und mentaler Energie besteht. Die fünf großen Teile von Prana, die in verschiedenen Teilen des Körpers existieren, weisen unterschiedliche Dichte der ionischen Felder auf. Sie können auch als umherwirbelnde Wolken mit verschiedenen Farben und Schattierungen visualisiert werden. Diese pranischen Wolken sind frei, um sich auszudehnen oder zusammen zu ziehen, mit oder ohne den Einfluß äußerer Faktoren.



Udana hat die geringste Dichte der Pranas, dann kommt prana, samana und apana. Vyana, der durch den ganzen Körper fließt, hat eine Dichte, die der Durchschnittsdichte der anderen entspricht. Die verschiedenen Farben der pranischen oder bioplasmischen Wolken entstehen durch die Emission der Photonen, wenn Elektronen ihren Energielevel von einer höheren zu einer niedrigeren Voltzahl verändern.



Von einigen Wissenschaftlern wird daher angenommen, daß die Natur von Prana wolkenähnlich ist und elektromagnetische Energie trägt. Daraus entstehen elektromagnetische Ausstrahlungen, in denen die wellenförmige elektrische Energie und die wellenförmige magnetische Energie im 90 Grad Winkel zueinander stehen. Daraus ergibt sich das Bild der Spirale.



Diese Ausstrahlungen haben Heilige und Weise aus aller Welt und zu allen Zeiten gesehen, beschrieben und gezeichnet. Vor ca. vier Jahrzehnten wurden sie mit der sogenannten Kirlian Photographie photographiert. Es ist die gleiche Erfahrung, die psychische Heiler machen, wenn bestimmte Kräfte den Körper verlassen und zum Patienten übertragen werden.



Pranayama Kosha

Vor vielen tausend Jahren haben Rishis und Seher gesagt, daß die Pranas nicht im grobstofflichen Körper angesiedelt sind, sondern in einem feineren Körper mit dem Namen Pranamaya Kosha oder pranische Hülle. Diesen Körper haben sie als wolkenähnlich beschrieben, in dem im Inneren eine konstante Aktivität herrscht. Verschiedene Farben werden entsprechend der Nahrung, des Denkens, des Bewußtseinszustandes während der Meditation und der Umgebung ausgestrahlt.



Laut Yoga formt Pranamaya Kosha das feine Netzwerk, durch das Prana fließt. Man nennt ihn auch den pranischen, den ätherischen oder den bioplasmischen Körper. Diesem Energiekörper gibt man die gleiche Form wie dem physischen Körper. Durch verschiedene yogische Techniken, durch Konzentration und Visualisieren, kann man jedoch erreichen, daß er sich ausdehnt und zusammenzieht, besonders mit Prana Vidya. Wenn unsere Wahrnehmung extrem fein auf den pranischen Körper eingestellt wäre, könnten wir einen Lichtkörper sehen, in dem es unzählige, kabelähnliche Strukturen gibt, die Shakti oder Energie leiten. Diese kabelähnliche Struktur sind die Nadis oder Energieströme. Die Shiva Samhita spricht von 350.000 Nadis im Körper, die Prapanchasana Tantra von 300.000 und die Goraksha Satarka von 72.000. Es gibt unendlich viele Nadis in der Struktur des grobstofflichen Körpers, die Bewußtsein und Prana zu jedem Atom leiten.



Dieses pranische Feld wird wegen der Tatsache, daß es ähnlich wie Plasma (geladene Gase), wie es die Plasma Physik lehrt, manchmal Psi Plasma genannt. Es ist ein Dunst geladener Teilchen, die innerlich durch den Geist und äußerlich durch elektrische, magnetische oder elektromagnetische Felder beeinflußt wird.



Dieses Konzept ist für viele ernsthafte Schüler der Plasma Physik, der Metaphysik und der Parapsychologie absolut annehmbar. Auch bei Betrachten der inneren Verbindung von pranischer, mentaler, emotionaler, spiritueller und physischer Energien läßt sich das leicht verstehen. Eine Veränderung innerhalb dieser Energien bringt konsequenterweise eine gleichgeartete Veränderung in den anderen mit sich.



Wegen der Bewegung der pranischen Wolken ist es ganz natürlich, daß die dichteren Wolken dazu neigen, sich in Regionen geringerer Dichte zu bewegen. Das wird wiederum durch die Anziehung für weniger dichte Wolken durch die dichteren gefördert. Auf diese Weise entsteht eine ununterbrochene Aktivität innerhalb der pranischen Regionen. Durch verschiedene yogische Übungen wie Pranayama, Mudras, Bandhas, die Hatha Yoga Shatkarmas und Prana Vidya, wird dieses Vermischen weiter angetrieben. Oft werden diese pranischen Felder gezwungen, zusammen zu kommen, was Hitze oder manchmal auch Kälte im Körper entstehen läßt, oder es führt zu Beschwingtheit, Introvertiertheit, größerem Appetit, feinerer Wahrnehmung von Farben und Klängen, dann nämlich, wenn man Konzentration oder Rückzug der Sinne (Pratyahara) praktiziert. Viele dieser Erfahrungen werden durch Pranayama ausgelöst, was deshalb für absolute Anfänger von Yoga meistens zu stark ist.



Pranische Wirbel

In der 'Hatha Yoga Pradipika' von Swatmarama heißt es: " Nur, wenn alle Nadis und Chakras, die voller Unreinheiten sind, gereinigt sind, kann der Yogi Prana festhalten." (V.5, Kap. 2). Um die große Kundalini Shakti zu erwecken, muß der Übende nicht nur die Energiewege (Nadis) reinigen, sondern auch die Quantität und Qualität von Prana erhöhen und speichern. Prana sammelt sich in den sechs großen Zentren entlang der Wirbelsäule. Sie befinden sich im feinstofflichen Körper, korrespondieren jedoch mit den Nervengeflechten im grobstofflichen Körper. Prana Shakti und Manas Shakti sammeln sich in den Chakras und bilden wirbelnde Energiemassen. Jedes Chakra schwingt in einer bestimmten Geschwindigkeit. Die Chakras am untersten Punkt des Energiekreislaufs arbeiten auf niederer Frequenz. Es heißt, daß sie grobstofflicher sind und auch die Bewußtheit dementsprechend ist. Die oberen Chakras des Kreislaufes arbeiten mit höherer Frequenz und sind verantwortlich für feinere Bewußtheit und höhere Intelligenz.



Prana und Bewußtsein

Laut Vedanta gibt es zwei Aspekte im menschlichen Dasein - Prana und Bewußtsein. Prana ist die vitale oder bioplasmische Energie, die von Natur aus universal ist. Bewußtsein ist Wissen. Prana ist der aktive Aspekt und Bewußtsein ist der ruhende Aspekt unseres Seins. Bewußtsein, das Geist-Prinzip, wird Purusha (wörtlich 'das, was in der Stadt schläft') genannt. Prana, das Prinzip der Natur, der Energie und Materie, wird Prakriti (wörtlich 'Aktivität') genannt.



Purusha muß immer in Kooperation und in Einheit mit Prakriti arbeiten. Ohne Prana kann Bewußtsein nicht erschaffen. Es muß eine allem zugrundeliegende Kraft geben, die in die unterschiedlichsten Objekte und Formen umwandelt. Auf höherer Ebene der Erfahrung sind Prana und Bewußtsein eins. Auch auf weltlicher Ebene der Existenz sind sie voneinander abhängig, leben in einer Wechselbeziehung. Tatsächlich sind sie voneinander abhängige Einheiten, die manchmal zusammenfließen und zu anderen Zeiten voneinander getrennt sind. Daher kann Prana vom Bewußtsein und umgekehrt beeinflußt werden.



Wie können wir die Natur unserer Existenz begreifen? Prana können wir begreifen und erfahren, wenn wir die Dimensionen unseres Bewußtseins gründlich studieren. Das ist jedoch ein äußerst schwieriges Vorgehen, weil es voraussetzt, daß wir unsere Bewußtseinsnatur direkt wahrnehmen können. Das aber ist für die meisten Menschen nicht möglich.



Pranayama

Ein leichterer Weg des Begreifens und Verwirklichens von Dimensionen des Bewußtseins ist der, die verschiedenen Aspekte von Prana im Körper durch yogische Techniken wie Pranayama und Prana Vidya zu studieren und zu verwirklichen. Da Prana die Kraft im Atem und im Körper ist, ist dieser Weg der einfachere.



Das Wort Prana ist eine Kombination von zwei Silben, Pra und Na. Sie bedeuten: Beständigkeit, eine Kraft in ständiger Bewegung. Während Prana die vitale Kraft ist, ist Pranayama der Verlauf, in dem der innere pranische Vorrat erhöht wird. Manche Menschen unterteilen das Wort Pranayama in Prana und Yama und bezeichnen es als Atemkontrolle. Das Wort Pranayama ist jedoch aus den beiden Worten Prana und Ayama zusammengesetzt und bedeutet dann: pranische Fähigkeit oder Länge.



Pranayama ist eine Technik, durch die die Quantität von Prana im Körper auf eine höhere Frequenz gebracht wird. Durch Pranayama Übungen wird eine gewisse Größe an Hitze oder kreativer Kraft im ganzen Körper erzeugt, die das vorhandene Quantum an Prana beeinflußt. Dieses Prana bewegt sich dann durch Pingala Nadi zum Ajna Chakra. Wenn genügend Hitze im System erzeugt wurde, überwacht das Ajna Chakra die Verteilung der Botschaft zurück zur Basis von Kundalini und das tatsächliche Erwachen des großen Prana kann beginnen. Die Wissenschaft von Pranayama basiert mit diesem Ziel auf dem Zurückhalten von Prana oder Kumbhaka.



Atemanhalten

Sich der Natur des Atems bewußt zu werden und ihn zurückzuhalten, führt zu Kontrolle über das ganze System. Wenn du den Atem anhältst, sind für diesen Moment Nervenimpulse in verschiedenen Teilen des Körpers eingestellt und Gehirnwellenmuster laufen zusammen. In Pranayama soll die Länge des Atemanhaltens ausgedehnt werden. Je länger der Atem angehalten wird, umso größer ist der Spalt zwischen den Nervenimpulsen und ihrer Erwiderung im Gehirn. Wenn der Atem für eine ausgedehnte Zeit angehalten werden kann, verringert sich die mentale Agitation.



Technisch ausgedrückt und auch laut Patanjali ist Pranayama nur Zurückhalten: "Nach Ausführen von Asana ist Pranayama das Beenden der Bewegung von Ein- und Ausatmen:"(Sutra 49). Ein- und Ausatmen sind die Methoden, um das Zurückhalten herbeizuführen. Das Anhalten ist extrem wichtig, weil eine längere Zeit der Aufnahme von Prana zur Verfügung steht, und es läßt mehr Zeit für den Austausch von Gasen in den Zellen, wie Sauerstoff und Kohlendioxyd. Durch den Atem sind Prana und Bewußtsein essentiell miteinander verbunden und können mit wissenschaftlichen Methoden voneinander getrennt werden. Dazu dienen yogische Techniken, den Atem anzuhalten.

(Einführung aus: Prana - Pranayama - Prana Vidya von Paramahamsa Niranjanananda)



Prana Bewusstsein

Vitalenergie Wissen, Mentalenergie

Prakriti Purusha

aktiv ruhend



Prana Shakti Chitta oder Manas Shakti

Shiva Shakti (Tantra)

Ida Pingala (Yoga)



Beide Pole müssen im Zustand der Ausgeglichenheit sein.

20.02.2010

Parvati



Parvati (Sanskrit, f., पार्वती, Pārvatī) ist eine hinduistische Göttin, die als die Gattin des Shiva und Mutter von Ganesha und Karttikeya (auch Skanda genannt) gilt. Sie ist die Tochter von Himavat, dem Gott des Himalaya. Ihr Name bedeutet „Tochter der Berge“ (skt.: parvata).


Ikonographie




Parvati mit Shiva als Ardhanarishvara, welche die Einheit von beiden ausdrücktAls Gattin Shivas wird Parvati als liebliche, reich geschmückte Frau dargestellt, mit zwei Armen, in der rechten Hand eine blaue Lotosblüte. Ist sie dagegen unabhängig, hat sie vier Hände, eine rote und eine blaue Lotosblüte und die beiden unteren Hände in der Gnade-gewährenden Handgeste Varada-Mudra sowie der Schutz-gewährenden Abhaya-Mudra. Oft trägt sie dieselben Embleme wie Shiva, etwa Dreizack und Schlange. In ihrem mütterlichen Aspekt trägt sie in vielen Darstellungen ihren Sohn Ganesha auf dem Arm. Populär sind Darstellungen mit Shiva, Parvati, Ganesha und Skanda als Heilige Familie auf dem Berg Kailash. Begleittier (Vahana) ist der Löwe.



Mythos

Die Puranas präsentieren Shiva und Parvati als das Elternpaar des Universums und enthalten darum viele verschiedene Mythen im Zusammenhang mit ihrem Eheleben. So traf Parvati der Legende nach eines Tages im Gebirge auf einen schönen Asketen, der um seine erste Gemahlin Sati trauerte. Parvati wusste nicht, dass sie selbst eine Reinkarnation Satis war und erkannte in dem Asketen den Gott Shiva, in den sie sich verliebte. Um ihm gleich zu werden, begann sie ebenfalls ein asketisches Leben zu führen, bis er als Wanderbettler vor ihr erschien. Beide heirateten. Daraufhin zogen sie sich auf den Berg Kailash zurück und begannen mit dem sexuellen Akt, der lange Zeit ununterbrochen andauerte. Dieser Akt soll so intensiv gewesen sein, dass der Kosmos davon erschüttert wurde und die Götter Angst bekamen. Die Götter unterbrachen das Liebespiel der beiden, und Shivas Samen fiel in den Ganges, aus dem Karttikeya geboren wurde, der dann die Welt vor dem Dämonen Taraka rettete. Im Mythos um den anderen Sohn Ganesha dagegen ist die bekannteste Version jene, in der Parvati ihren Sohn aus eigener Kraft erschafft, ohne Zutun ihres Gatten Shivas.



Bedeutung

Genauso wie Shiva hat Parvati den Doppelaspekt von Erhaltung und Zerstörung. Hauptsächlich verkörpert sie jedoch das Sinnbild der lebensspendenden, lebenserhaltenden Mutter. Andere ihrer Namen sind Amba oder Ambika (Mutter). Als Parvati wird sie niemals zornig dargestellt. Verkörpert sie dagegen den Aspekt der Zerstörung, wird sie Kali oder Durga genannt. Im Shaktismus ist sie die Verkörperung der göttlichen Energie, der Shakti, ohne die der in sich ruhende Gott Shiva seine Funktion nicht erfüllen könnte. Die Schriften benutzen eine Reihe von Bildern und Metaphern, um die komplementäre Identität von Shiva und Shakti zu verdeutlichen. So ist Shiva der Himmel, Parvati die Erde, Shiva das Subjekt, Parvati das Objekt, Shiva die Sonne, Parvati das Licht. Die Ikonographie zeigt darum auch beide in einer einzigen Gestalt als Ardhanarishvara, halb männlich, halb weiblich.



Parvati wird jedoch nicht nur als Gattin Shakti des Shiva verehrt, sondern tritt eigenständig in verschiedenen Formen auf, z. B. als Gauri, der Weißlichen, einer Berggöttin oder Annapurna (Göttin), einer liebevollen Ernährerin aller Wesen.
Shiva, Parvati und Ganesha spielen in der tantrischen Tradition eine zentrale Rolle. Shiva ist mit seinem wichtigsten Symbol, dem Lingam, die gekannteste Gottheit in der tantrischen Tradition.



Ganesha, der elefantenköpfige Gott, wird in der tantrischen Tradition für den Inbegriff der tantrischen Mysterien gehalten.


Shiva, Parvati und Ganesha bilden zusammen die heilige Familie.Shiva, Parvati und Ganesha sind insofern keine normale, sondern eine sehr sinnlich lustvolle Familie. Doch ist Shiva nicht nur der Gott der Erneuerung und der Sinnenlust, sondern - in der Vereinigung mit Kali Durga - auch der Zerstörung.


Die beiden Aspekte dieses in sich extrem gegensätzlichen Gottes werden auch in der bekanntesten Geschichte um die Entstehung des Ganesha deutlich.






Shiva und Parvati erschaffen Ganesha

Nach dieser Geschichte sind Shiva und Parvati in sehr unterschiedlichen Rollen an der Erschaffung des Elefantengott Ganesha beteiligt. Parvati hatte sich den Ganesha erschaffen, um sich vor den zudringlichen Blicken ihres Ehemann Shiva zu schützen.



Shiva liebte es, seiner Frau beim Bade zuzuschauen. Das aber mochte Parvati gar nicht. So formte sie sich aus Ton ein kleines Kind und erweckte es zum Leben. Das Kind, Ganesha, setzte sie als Wächter vor ihr Badehaus.



Als beim nächsten Bad Shiva wie gewohnt ins Badehaus von Parvati gehen wollte, versperrte der frisch gebackene Gottessohn ihm den Weg. Shiva schlug ihm kurzerhand den Kopf ab.



Doch als Shiva nun von seiner Frau Parvati hörte, dass er ihren Sohn getötet hatte, machte er sich sofort daran, ihn wieder zum Leben zu erwecken.



Er schickte seine Diener aus, ihm den Kopf des ersten Lebewesens zu bringen, das sie unterwegs antreffen. Ein Elefant kreuzte den Weg der Diener, sodass Ganesha zu einem elefantenköpfigen Gott wurde.
Quellen




Anneliese und Peter Keilhauer: Die Bildsprache des Hinduismus – Die indische Götterwelt und ihre Symbolik, Dumont




















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Lord Ganesha



Ganesha

Auch bekannt als Vinayaka oder Ganapathi, ist der Sohn Shivas und Parvatis. Die Hindus verehren Ganesha als einen der prominentesten und beliebtesten der angebeteten Gottheiten. "Ganah" bedeutet auf Sanskrit Vielheit; "Isha" heißt Herr. Folglich bedeutet Ganesha "Herr aller Wesen". Ganesha wird auch Ekadanta (derjenige mit einem Stoßzahn) genannt, sowie Vighneswara, Herr und Zerstörer von Hindernissen, Varada (Wohltaten schenkend) und Sidhhita (Geber von Erfolg in aller Arbeit).
Geburt


Die Brahmanda Purana erzählt eine Geschichte: Die Dämonen schufen Hindernisse und verhinderten, daß in Weltlichkeit gefangene Seelen fortschritten der Erlösung entgegen. Die Göttin Devi sah dieses traurige Spiel und in ihrem Mitgefühl beschloß sie, diesem Übel ein Ende zu setzen. Die Dämonen erdreisteten sich sogar den Göttern Hindernisse in den Weg zu legen. An diesem Punkt schaute Devi Lalita in Shivas Antlitz und lächelte. Aus dem Strahlen ihres Lächelns ging eine Gottheit mit einem Elefantengesicht hervor. Devi setzte diese Gottheit, Vighneshwara, den Beseitiger von Hindernissen, ein, um den Dämonen Einhalt zu gebieten. Sie zerstörte die Blockaden auf dem Weg der Götter. Das erklärt, warum die Menschen Ganesha zu Beginn aller vielversprechenden Unternehmungen verehren.



Gemäß hinduistischer Legende hat Ganesha einen menschlichen Körper und einen Elefantenkopf. Einer seiner Stoßzähne ist abgebrochen, und er hat einen großen Bauch. Er sitzt mit einem Bein unter dem anderen. In seiner Nähe befindet sich schmackhafte Nahrung, die als Opfergabe dargebracht wurde. Zu seinen Füßen liegt eine Maus.



Jeder Teil von Ganeshas Körper symbolisiert ein spirituelles Prinzip. Ganeshas große Ohren und Kopf weisen auf Weisheit, die durch sravana (Hören) und manana (Denken) erworben wurde. Ein Elefantenkopf auf einem menschlichen Körper repräsentiert höchste Weisheit.



Der Rüssel repräsentiert den Intellekt oder Unterscheidungskraft, die aus Weisheit hervorgeht. Der Rüssel besitzt die besondere Fähigkeit gröberer als auch feiner Betätigung. Ein Rüssel kann einen Baum ausreißen, aber auch eine Nadel aufheben. Ganeshas Denken erfaßt das Reich der Materie und das des Geistes (spirituelles Reich).



Zwei Stoßzähne symbolisieren die Gegensatzpaare: Freude und Schmerzen, heiß und kalt, Tag und Nacht, Ehre und Schmach. Daß Ganesha über nur einen Stoßzahn verfügt, weist darauf, daß er alle Dualitäten transzendiert hat. Ganeshas großer Bauch bedeutet, daß er Vollkommenheit erreicht hat und alle Erfahrungen konsumieren und absorbieren kann.

Ganesha hat vier Arme. Diese vier Arme repräsentieren die vier Aspekte des feinstofflichen Körpers: Geist, Intellekt, Ego und Bewußtsein. In einer Hand hält er eine Axt und in der anderen ein Seil. Die Axt symbolisiert die Zerstörung aller Wünsche und Bindungen. Mit dem Seil zieht Ganesha den Sucher aus seinen weltlichen Problemen und verbindet ihn mit ewiger Glückseligkeit. In der dritten Hand hält Ganesha eine Süßigkeit, die die Belohnung spiritueller Suche darstellt. In der vierten Hand hält er eine Lotusblume, die das höchste Ziel der menschlichen Evolution versinnbildlicht: Erleuchtung. Künster stellen Ganesha oft die Axt und das Seil mit zwei seiner Hände haltend dar. Dann lassen sie eine seiner Hände eine heilige Handstellung (mudra) einnehmen, die Schutz und Segen gewährt.



Ganeshas Kopf enthält kleine, durchdringende Augen, die das winzigste Detail jedweden Gegenstands untersuchen können. Diese Augen verfügen über die innere Schau, den Geist Gottes in jedem zu sehen.



Ganeshas Gefährt ist eine kleine Maus. Die Maus steht für Egoismus und weltliche Wünsche, worin die Ursache für all unser Leiden liegt. So wie die Maus in Dunkelheit lebt und stiehlt, so lebt unser Bewußtsein in Unwissenheit und ist ständig beschäftigt mit materiellen Gewinnen, wodurch unser innerer Friede gestohlen wird. Ganesha beherrscht sein Gefährt vollständig, d.h. er hat Egoismus und Wunschnatur überwunden.



Ganesha, der auf seiner Maus reitet, steht für einen vollendeten Menschen, der seinen begrenzten Körper, Fühlen und Denken, dargestellt durch die Maus, benutzt, um die grenzenlose Wahrheit, die Ganesha symbolisiert, zu übermitteln. Körper, Fühlen und Denken sind begrenzt. Es ist ihnen nicht möglich, den unbegrenzten Atman zum Ausdruck zu bringen. Der Intellekt des Durchschnittsmenschen kann die Wahrheit nicht begreifen.



Südindien verehrt Ganesha als unverheiratet im Zölibat lebend. In Nordindien glaubten die Menschen, er habe zwei Gemahlinnen: Buddhi oder Wissen und Siddhi oder Wohlstand. In einigen Teilen Indiens wird Riddhi oder Erfolg statt Buddhi als seine Gemahlin betrachtet. Diese Gemahlinnen versinnbildlichen, daß Meditation auf "Aum" (Ganesha) nicht nur spirituelle Erleuchtung bringt, sondern auch Wissen und Wohlstand oder Erfolg. Manche betrachten die Gemahlinnen als Eigenschaften, die mit Ganesha in Verbindung stehen.




                                          http://www.youtube.com/watch?v=O6na40hsw6Y

Durga

Durga

(Sanskrit, f., दुर्गा, durgā, wörtl.: die schwer Zugängliche, die schwer zu Begreifende) ist die wohl populärste Form der Göttin im Hinduismus, die in unterschiedlichen göttlichen Erscheinungsformen existiert, gütig und strafend: Sie ist eine Göttin der Vollkommenheit, die als Sarasvati, Lakshmi und Ishvari sowie in anderen Formen erscheinen kann und unter anderem Kraft, Wissen, Handeln und Weisheit verkörpert. Im Tantrismus ist sie Shakti. Während sie etwa als Lakshmi zu Vishnu und als Sarasvati zu Brahma gehört, ist sie in der Form der Durga keinem männlichen Gott zugeordnet. Sie kann vier Arme haben, acht, zehn oder zwanzig, manchmal auch achtzehn, was große Kraft (Shakti) symbolisiert. Auf der Stirn befindet sich das dritte Auge und sie reitet auf einem Löwen oder Tiger. In ihren zornvollen Manifestationen tritt sie als Kali oder Camunda auf. In ihren meist zehn Händen trägt sie verschiedene Symbole, die variieren können. Typisch sind Muschel, Diskus, Dreizack, Pfeil und Bogen, Schwert, Schild, Gebetskette, Glocke und Keule. Sie gilt als Mahadevi (Große Göttin) und Allmutter. Im Shaktismus stellt Durga die höchste Göttin dar, die alle anderen Götter überragt und eins ist mit dem Absoluten. Die Mädchen-Göttin in Nepal, die Kumari, gilt als eine Inkarnation der Durga.


Mythos


Sehr viele Schriften berichten über sie. Der bekannteste Mythos ist im Devi Mahatmya überliefert, einem Teil des Markandeya-Purana, sowie im Devi Bhagavata. Diese sind für ihre Verehrer die beiden wichtigsten Schriften und zählen zu den Puranas.



Demnach erschlug sie im Kampf den Büffel-Dämonen Mahisasura mitsamt seiner Armee. In Erscheinung trat sie auf Wunsch der himmlischen Devas, die von Mahisasura terrorisiert wurden. Durch harte Askese, Meditieren und Beten hatte ihm Brahma den Wunsch gewährt, dass er nur von der Hand einer Frau den Tod finden würde. Da er keiner Frau diese Fähigkeit zutraute, wurde er immer machtgieriger und schwang sich in seiner grenzenlosen Arroganz schließlich zum Herrscher des Himmels auf. Alle sollten ihn anbeten. Shiva und Vishnu wurden zornig, als sie vom Treiben des Dämonen hörten, und im Zorn entsprang ihren Gesichtern jeweils ein helles Licht, das sich mit den Lichtern aus den Körpern der anderen Himmlischen zu einem einzigen vereinte und die Gestalt einer wunderschönen Frau annahm. Shiva und Vishnu sowie alle anderen Himmlischen überreichten ihr Waffen: Shiva gab aus seinem Dreizack heraus einen zweiten, Vishnu von seinem Diskus einen zweiten und jeder der himmlischen Devas schenkte eine exakte Kopie von seinem Emblem. Von Surya, der Sonne, erhielt sie die glänzenden Strahlen, die aus allen Poren ihrer Haut leuchten - Kala, die Zeit, schenkte ein Schwert, der Himalaya einen prachtvollen Löwen als Reittier. Das Devi-Mahatmya beschreibt sie „überirdisch strahlend, ihr unermesslicher Glanz durchdrang die drei Welten, ihre Füße bogen die Erde und ihre Krone berührte den Himmel. Mit ihren tausend Armen durchdrang sie das Universum“. Schließlich zog die Göttin mit „laut brüllendem Lachen“ in den Kampf, die Berge schwankten, das Universum bebte und die Meere traten über die Ufer. Der Dämon wechselte während des Kampfes ständig seine Formen, war Büffel, Löwe, Elefant - bis sie ihn schließlich in seiner Büffelform besiegte. So der Inhalt einer der sehr populären puranischen Geschichten der Göttin, die fast jedes Hindukind kennt.



Symbolik

Die Symbolik des letztlich kosmischen Geschehens ist sehr vielschichtig und kann unterschiedliche Bedeutung haben: Die sich ständig wandelnden Formen des Dämons etwa können als die verschiedenen Erscheinungsformen des Übels angesehen werden. Der Büffel bedeutet außer einem Zeichen für Kraft oft auch Symbol für Verblendung, Egoismus und für geistigen Tod. Durgas Waffen sind Inbegriff aller kosmischen und geistigen Kräfte, die Schriften der Hindus sprechen an vielen Stellen in Bildern von diesen geistigen Waffen, die Bhagavadgita etwa nennt das „Schwert der Weisheit“ oder erwähnt das „mächtige Schwert der Nichtanhänglichkeit“. Die Gläubigen interpretieren darum die Vernichtung meist als das Zerschlagen allen Übels, der gesamten niederen menschlichen Natur, wobei für Hindus die klassischen sechs Übel folgende sind: Kama (weltliche Begierden, Lust und Unzufriedenheit), Krodha (Ärger, Zorn), Lobha (Geiz), Moha (Verblendung), Mada (Hochmut) sowie Matsarya (Eifersucht und Neid). Durch ihren Sieg über diese inneren Feinde, respektive über den Büffeldämon Mahisasura in seinen verschiedenen Formen, wird die Göttin als Verleiherin göttlicher Weisheit und Erkenntnis erkannt.



Fest



Durga mit ihren vier "Kindern" Ganesha, Saraswati, Lakshmi und Kartikeya. Sie bekämpft den Dämonen MahisasuraDas größte Fest zu Ehren der Göttin ist die Durga Puja und wird nach dem hinduistischen Mondkalender Ende September oder im Oktober gefeiert. Im Bundesstaat Westbengalen mit der Hauptstadt Kolkata ist es sogar das wichtigste Fest des gesamten Jahres. Die Geschichte des Kampfes stellt der Priester rituell im Gottesdienst, der Puja, nach.



Hymne

Folgende kurze Ausschnitte aus einer sehr bekannten Hymne (Ya devi sarva bhuteshu) aus dem fünften Kapitel des Devi Mahatmyam, das Hindus besonders zur Durga Puja singen und beten oder in dieser für sie heiligen Zeit immer wieder im Radio hören, machen deutlich, dass die Göttin nicht nur als außerhalb existierend gedacht wird:



Ehre der Göttin, der Großen Göttin!

Ehre der Segensreichen!

Ehre Ihr, die alles erschafft und erhält!

Ehre sei immer wieder Durga,

die uns aus der Bedrängnis führt,

die Urgrund ist und Schöpferin von allem!

Ehre, immer wieder Ehre

der Göttin, die in allen Wesen als Bewusstsein lebt,

der Göttin, die in allen Wesen als Weisheit lebt,

der Göttin, die in allen Wesen als Frieden lebt,

der Göttin, die in allen Wesen als Glaube lebt,

der Göttin, die in allen Wesen als Anmut lebt,

der Göttin, die in allen Wesen als Geduld lebt,

der Göttin, die in allen Wesen als Zufriedenheit lebt,

der Göttin, die in allen Wesen als Mutter lebt,

der Göttin, die in allen Wesen als Irrtum (oder Fehler) lebt!





Weblinks

Commons: Durga – Sammlung von Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Verschiedene Durga Puja, dem Fest zu Ehren der Göttin, in Deutschland:



Durga Puja in Köln

Durga Puja in Bremen


108 names of Durga Quelle Source: Durgāsaptaśatī

Lord Brahma


Brahma (Sanskrit, m., ब्रह्मा brahmā) ist der Name eines der Hauptgötter im Hinduismus. Die weiteren Hauptgötter sind Vishnu (Bewahrung) und Shiva (Zerstörung), mit diesen beiden bildet Brahma die Trimurti.




In dieser Trias stellt Brahma das Prinzip der Schöpfung dar. Die Kenner des Brahman (die Brahmanen) ließen ihm, als dem Schöpfer des Priestertums, besondere Verehrung zu Teil werden. Diese Verehrung hat gegenüber den weiteren Hauptströmungen des Hinduismus (Vishnuismus, Shivaismus, Shaktismus) heute stark an Bedeutung verloren. Auf Darstellungen ist Brahma meist mit vier Gesichtern und vier Armen, sowie mit Gebetskranz und Veden (älteste indische Literatursammlung) zu sehen. Sein Symbol und Begleittier ist die mystische Gans, die ihn geistesschnell an jeden gewünschten Ort im Universum fliegen kann. Sie ist auch an seinem bedeutendsten Tempel im indischen Pushkar aus dem 14. Jahrhundert über dem Eingangstor abgebildet. In der öffentlichen Anbetung stand Brahma gegenüber allen anderen Gottheiten historisch immer zurück, in der Mythologie dagegen spielt er noch heute eine wichtige Rolle. Brahma gilt als Begründer einer der vier klassischen Vaishnava-Guru-Linien, heute bekannt als Brahma-Gaudiya-Sampradaya, welche durch Chaitanya stark geprägt wurde.



Abgrenzung

In der Literatur finden verschiedene Wörter ihren Niederschlag, die zum Teil in der gleichen Wortform verwendet werden, mit dem hier erörterten Brahma aber nichts zu tun haben:



Brahman (Sanskrit, n., ब्रह्मन, brahman, „die Weltseele“) ist ein zentraler Begriff der hinduistischen Philosophie, vor allem im Vedanta und den Upanishaden. Das Brahman ist in seinem Wesen identisch mit Atman, dem inneren Kern des Menschen.



Brahmanas (Sanskrit, n., ब्राह्म, brāhmaṇa) sind Ritual- und Opfertexte und sind Bestandteil der Veden. Die Brahmanas sind um ca. 800 v. Chr. entstanden und beschreiben Opferzeremonien, wie z.B. das Agnicayana (Feueropfer).



Brahmanen (Sanskrit, m., ब्राह्मण, brāhmaṇa, der, welcher das Brahman kennt) sind Mitglieder der obersten hinduistischen Priester- und Gelehrten-Kaste und gelten in den alten Schriften als unverletzlich. Heute üben die Brahmanen auch andere Berufe aus.



Brahmavihara (Sanskrit) ist der Titel einer grundlegenden Meditation im Buddhismus, in dem es um das Erzeugen von vier im Buddhismus als tugendhaft anerkannte Motivationen geht. Im Mahayana wird gerne der Ausdruck: Die vier Unermesslichen (tib. tshad med pa bzhi) verwendet, im Theravada: „Die himmlischen Verweilzustände“.

Lord Vishnu

Vishnu (Viṣṇu), "der Alldurchdringende", auch als Narayana berühmt, ist eine der bekanntesten Formen Gottes. Seine persönliche Shakti ist Shri Lakshmi, die als seine ewige Gattin bekannt ist.
Vishnu wird immer mit seinen vier Insignien seiner Macht und Güte dargestellt, die er mit seinen vier Händen hält:




Diskus (Chakra)

Muschelhorn (Sankha)

Lotos (Padma)

Keule (Gada)

Vishnu zeigt sich in einer Vielzahl von Manifestationen. Um den Dharma zu schützen oder wieder herzustellen, erscheint er immer wieder, sei es auf der Erde, oder auf anderen Welten.



Wenn Vishnu im Bereich der Prakriti erscheint, spricht man von einem Avatara Vishnus.



Der Veda berichtet an vielen Orten über Vishnu und seine Avataras, wie unter anderem im Bhagavatapurana, wo viele seiner Avataras ausführlich beschrieben werden.
Die 10 Avataras


Vishnu erscheint durch zahllose Avataras. Durch ein Lied von Jayadeva Gosvami haben aber insbesondere die 10 Avataras Berühmtheit erlangt:



1.Matsya - der Fisch-Avatara, zieht in der großen Flut mit seinem Horn eine Art von Arche

2.Kurma - Schildkröte-Avatara

3.Varaha - Eber-Avatara

4.Narasimha - Vishnu in menschlicher Gestalt mit Löwenkopf

5.Vamana - kleinwüchsiger Brahmana-Avatara

6.Parashurama - der Sohn von Jamadagni, ein Shakti-Avesha-Avatara

7.Rama - Ramacandra, der Held des Epos Ramayana

8.Krishna - "der Schwarze", Verkünder der Bhagavad-Gita, er erscheint immer zusammen mit Balarama

9.Buddha - der Verkünder von Ahimsa (Gewaltlosigkeit), ein Shakti-Avesha-Avatara

10.Kalki - der erst am Ende des Kali-Yuga erscheinen wird, um ein neues Satya-Yuga einzuleiten.

Die bekanntesten und bedeutendsten Avataras sind Rama (Prinz von Ayodhya und Held des Epos Ramayana) sowie Krishna, deren Namen Bestandteil des Hare-Krishna-Mantras sind.



Verschiedene Gestalten Narayanas

Vaikuntha, der unbegrenzte sprituelle Kosmos, beherbergt viele in sich unbegrenzte Örtlichkeiten, bzw. Gottesreiche oder spirituelle Planeten - jeder grösser als das grösste Universum -, welche von unterschiedlichen Gestalten des vierarmigen Vishnu-Narayana und seiner ewigen Ehefrau Lakshmi angeführt werden.

Lord Shiva

Über Shiva

 Shiva als Teil der göttlichen Trinität Brahma - Vishnu - Shiva manifestiert sich als der Zerstörer.


Als solcher ist er jedoch auch Ursache der Schöpfung, denn ohne die Zerstörung des alten Zyklus kann keine neue Schöpfungsperiode entstehen. Brahma wirkt als Schöpfergott und Vishnu als Gott der Erhaltung. Die drei göttlichen Aspekte stellen die drei fundamentalen Kräfte der Natur dar, die es in der Welt gibt: Schöpfung, Erhaltung und Zerstörung. Shiva verkörpert Tamas oder die Tendenz zur Auflösung und Vernichtung. Der Name Shiva bedeutet wörtlich "günstig, vielversprechend". Das Universum ruht nach der Zerstörung und vor dem nächsten Schöpfungszyklus in Shiva.







Er ist auch bekannt als der Mahadeva (maha = groß) oder Mahayogi, der oberste aller Yogis, dessen Trommelklang den Menschen zur Vervollkommnung drängt.



Obwohl Shiva über Namen und Formen hinausgeht, stellen ihn Künstler oft als jung und schön dar, mit weißer Hautfarbe. Er hat drei Augen und vier Arme; heilige Asche wurde über seinen ganzen Körper geschmiert. In zwei seiner Hände trägt er einen Dreizack und eine Trommel (damaru), die zwei anderen nehmen symbolische Handstellungen (Mudras) ein, und zwar in der Bedeutung von Schutz (abhaya) und Gewährung von Wohltaten (varada).



Shiva hat langes, filzhaftes Haar, und der lebensspendende Fluß Ganges entspringt oben am Kopf. Er trägt eine Mondsichel als Krone und Kleidung, die aus Tiger- und Elefantenhaut gefertigt wurde. Sein Hals, um den sich eine große Kobra windet, ist blau. Shiva hat eine Kette und Girlande aus Schädeln um, und Schlangen zieren seinen Körper. Ferner trägt er einen Gurt, einen heiligen Faden (yajnopavita) und Armreifen.



Shivas Augen sind halb geschlossen, d.h., weder ganz geschlossen, noch ganz offen. Es handelt sich um eine heilige Position, die Sambhavee-Mudra genannt wird. Geschlossene Augen zeigen an, daß sich die Person von der Welt zurückgezogen hat. Geöffnete Augen weisen auf jemanden hin, der voll der Welt zugewendet ist. Die halb geschlossenen Augen bedeuten daher, daß Shivas Bewußtsein im inneren Selbst ruht, während sein Körper in der äußeren Welt aktiv bleibt.



Künstler zeigen Shiva oft meditierend, mit dem schneeweißen Hintergrund des Berges Kailash, was absolut reines Bewußtsein bedeutet. Der Zustand der Meditation, den Shivas Haltung zeigt, birgt tiefe Symbolik, da Meditation das letzte Tor zur Selbstverwirklichung ist. Um Gott zu verwirklichen, ist es unerläßlich zu meditieren.



Shivas weiße Haut symbolisiert das Licht, das die Dunkelheit vertreibt, das Wissen, das Unwissenheit vertreibt.



Der Dreizack (trisula), ein Waffe mit drei Zacken also, symbolisiert die Zerstörung des Egos zusammen mit seiner dreifältigen Wunschnatur in Zusammenhang mit dem Körper, Gemüt und Intellekt. Shiva mit seinem Dreizack weist auf den Sieg über das Ego, was zur Vollkommenheit führt. Die drei Zacken repräsentieren die drei Eigenschaften (Gunas): sattvas (rein, klar), rajas (aktiv) und tamas (dumpf, träge und unbewegt); die drei Schöpfungsphasen: Erschaffung, Erhaltung, Zerstörung; sowie die drei Zustände: jagrat (Wachsein), swapna (Traumphase) und sushupti (Tiefschlaf).



Die Trommel repräsentiert Ton, Alphabet, Grammatik, Sprache und den gesamten Bereich der sakralen und weltlichen Künste und Wissenschaften. Die Trommel in seinen Händen bedeutet, daß die gesamte Schöpfung, einschließlich der Künste und Wissenschaften, aus seinem göttlichen Willen entstanden sind, bzw. lediglich ein Spiel von ihm sind. Zuerst trommelt Shiva, dann tanzt er als Nataraja den Tanz des Universums.



Die zwei Augen Shivas symbolisieren die Sonne und den Mond; sein drittes Auge versinnbildlicht Feuer. Das dritte Auge repräsentiert das Auge des Wissens und der Weisheit, das Zentrum seiner Allwissenheit. Er verbrannte den Dämon Manmatha, d.h. Begehren, mit seinem dritten Auge, bekannt als "jnana chakshu", was wörtlich "Auge der Weisheit" bedeutet und verdeutlicht, daß Shiva über einen göttlichen Blick der Wirklichkeit verfügt.



Der gesamte Himmel, einschließlich dem Wind, formt Shivas Haar. Shiva ist Herr des Windes, der den feinstofflichen Atem repräsentiert.



König Bhageeratha wollte den Ganges vom Himmel zur Erde bringen, um den Seelen seiner verstorbenen Ahnen die Erlösung zu sichern. Dem König stellte sich dabei ein Problem. Die Kraft des machtvollen Stromes war zu groß, um direkt auf die Erde zu treffen. Der König benötigte eine Zwischenstation, um den Fall von der großen himmlischen Höhe abzumildern. Der König wandte sich an Shiva, der seine Hilfe zusagte. Shiva fing den vom Himmel fallenden Ganges in seinem filzartigen Haar auf und teilte den einen großen Strom in sieben auf. Diese sieben Ströme lenkte er dann von seinem Haar zur Erde. Der Ganges steht für wahre Selbsterkenntnis. Der gewöhnliche Mensch tut sich schwer, diese Erfahrung des höchsten Zustandes zu verstehen. Große Seelen wie Bhageeratha sind vonnöten, um den Menschen solches Verständnis zu vermitteln. Damit die Menschen jedoch von dem Strom der Erkenntnis profitieren können, muß die Stärke des Flusses bzw. der Erfahrung verkraftbar sein. Der Ganges reinigt alles, was mit ihm in Berührung kommt. Der Träger des Ganges wird zur Personifikation reinigender oder erlösender Eigenschaften.



Die so machtvolle Zeit, die durch den Halbmond dargestellt wird, ist für Shiva nicht mehr als ein Ornament. Mit dem Fluß der Zeit nimmt der Mond ab und zu. Shiva trägt den Mond auf seinem Kopf, was zeigt, daß er Herr über Zeit ist.



Das Tigerfell symbolisiert vollständige Meisterung von Ärger. Die Elefantenhaut, die er trägt, versinnbildlicht, daß alle animalischen Impulse unter Kontrolle gebracht werden können. So erhebt sich Shiva und meistert jegliche manifestierte Kraft.



Die zusammengerollte Schlange repräsentiert die Zeit und Kundalinienergie (Schlangenkraft). Shiva ist ein Meister von Zeit und Energie.



Shiva wird "Blauhals" (Nilakantha) genannt, weil er das Gift trank, das drohte, die Welt zu zerstören, als die Götter und Dämonen den Milchozean aufwühlten, um den Nektar zu gewinnen. Das Gift machte Halt in seinem Hals und blieb dort, wodurch die äußere Welt und auch Shiva selbst gerettet wurden. Aber das Gift färbte seinen Hals blau.



Die Schädelgirlande und die Asche auf Shivas Körper versinnbildlichen seine Rolle als Herr der Zerstörung. Dadurch werden auch die Zyklen des Auftauchens und Verschwindens von Menschenrassen dargestellt. Die Schädelgirlande steht auch für die Egos der Menschheit, die er zerstört hat.



Die Rolle Shivas



Mit seiner Kraft (Shakti), personifiziert als Göttin Kali, löst Shiva das Universum auf und zerstört Illusion und Unwissenheit. Interessanterweise wirkt Shivas Kraft der Zerstörung auch regenerierend.



Shiva repräsentiert das Ideal höchster Entsagung, die aus Gottverwirklichung entsteht. Shivas mächtige Trommel und göttlicher Tanz sind eine Quelle der Inspiration und drängen die Menschheit zu spiritueller Entfaltung und Vervollkommnung. Swami Vivekananda, ein sehr respektierter Swami Indiens, sagte über Shiva: "O Indien, vergiß nicht, daß der Gott, den du verehrst der große Asket der Asketen ist, der all-entsagende Shankara!"



Der Lingam, ein Symbol von Energie und Fortpflanzung, steht für Shivas Kraft der Zerstörung. Menschen beten zu Shiva für Produktivität und Wachstum. Er manifestiert alle Tugenden, sowie Kräfte und repräsentiert die Eigenschaft, die "Tamas" (Dunkelheit, Trägheit, Bewegungslosigkeit) genannt wird.







Linga bedeutet Symbol. Der Shiva-Linga symbolisiert Shiva mit Gestalt als auch in seinem formlosen Aspekt. Die Form des Lingas repräsentiert Shivas Gestalt. Die Abwesenheit eines Kopfes und von Gliedmaßen weist auf seinen formlosen Aspekt. Shiva ist auch bekannt als eine Gestalt, die aus einem Linga hervorgeht (lingodbhavamurthi). Als Symbol steht der Linga in direkter Verbindung mit dem Absoluten. Er symbolisiert die Form von Licht und Kraft. Viele halten die Verehrung Shivas in Form eines Lingas für die beste.



Ein Shiva-Linga besteht aus drei Teilen. Der unterste Teil ist quadratisch, der mittlere achteckig, der dritte zylindrisch und erhebt sich über den Sockel. Der Shiva-Linga ist so angebracht, daß eine Hälfte in der Erde eingebettet liegt, während die andere über der Oberfläche verbleibt. Der über der Oberfläche erscheinende Teil repräsentiert die manifestierte sichtbare Welt der Vielfalt (Shakti). Die unter der Oberfläche sitzende Hälfte stellt die unsichtbare Grundlage dar, die die obere Hälfte trägt und die unmanifestierte höchste Realität (Shiva) symbolisiert.



Die verschiedenen Linga-Arten umfassen: das svayambhu-Linga, der natürlich entsteht; der bindu-Linga, auf den eine Person meditiert; der pratishta-Linga, der mit entsprechenden Mantren installiert wird; der Caram, auch Abhyatmika genannt und der duru-Linga, der Shiva selbst versinnbildlicht. Die Verehrung verschiedener Lingas bringt unterschiedliche Ergebnisse.





Die Manifestationsformen Shivas



Shiva manifestiert sich in unterschiedlicher Art und Weise. Er ist zwar jenseits von Namen und Formen, aber zu unserem Segen nimmt er zahllose Formen an. Er erscheint in furchteinflößenden Gestalten, aber auch in friedvollen, wohlwollenden, die Gnade und Wohltaten gewähren.



Die bekanntesten wohlwollenden Gestalten sind Nataraja, der Herr des Tanzes, Dakshinamurti, der Weltenlehrer, Ardhanarishvara, seine halb männliche/halb weibliche Gestalt, Panchanana, der mit den fünf Gesichtern und Mahayogi, der Herr des Yoga und der Yogis. Seine bekannteste schreckliche Gestalt ist Aghora Rudra.





Nataraja



Shiva, der Nataraja, steht in der Tanzkunst über all den Göttern; er ist Meister der 108 Tanzformen. Die heiligen Schriften beschreiben neun der Tanzarten des Nataraja als sehr berühmt. Das Nataraja-Bildnis zeigt Shiva mit vier Händen und zwei Beinen in Tanzposition stehend. Er hält eine Trommel (damaru) in der oberen rechten Hand und Feuer in seiner linken. Die untere rechte Hand befindet sich in der Stellung des "abhaya-Mudra" (schutzgebende Geste und Zeichen von Furchtlosigkeit). Die linke Hand weist auf den erhobenen linken Fuß. Sein linker Fuß steht auf dem Kriegsfisch-Dämon, Apasmara Purusha. In der Regel wird diese bildliche Darstellung von einem Feuerkreis umgeben. Shiva tanzt jeden Abend, um die Leiden von Geschöpfen zu lindern und um die Götter zu unterhalten, die sich am Kailash-Berg einfinden. Shivas Tanz symbolisiert einen unaufhörlichen Prozeß von Schöpfung, Erhaltung und Zerstörung. Die Trommel repräsentiert den Schöpfungston und das Feuer (pralayagni) versinnbildlicht die Flammen, die am Zeitenende die Welt zerstören. Seine anderen zwei Hände, die Segen, Wohltaten und Schutz gewähren, wenden sich an die Anhängern und ermuntern sie, Schutz zu den Füßen des Herrn zu suchen. Wer sich vollständig überantwortet, hat nichts zu befürchten. Der Dämon, auf dem Shiva steht, symbolisiert die Unwissenheit, die uns unser Gleichgewicht und Bewußtheit verlieren läßt. Shivas Tanz führt uns zu einem Himmel der Seligkeit, in dem sich das Ego auflöst und wir Frieden finden. In seinem "Tandava"-Tanz zerstört Shiva den Dämon der Unwissenheit zum Wohle der Anhänger, die sich ihm ganz hingeben. In jedem Herzen tanzt er. Shivas Tanz repräsentiert den Herzschlag. Er wird auch "Chidamabaram" genannt, was heiliger Raum im Herzen bedeutet.





Dakshinamurti



Ein anderer Aspekt Shivas "Dakshinamurti" repräsentiert den Weltenlehrer. Eine der Eigenschaften, die Shiva verkörpert, ist Selbsterkenntnis (Jnana). Als Gott aller Studierenden, Gelehrten und Sucher der Weisheit und Erkenntnis, ist er das Modell eines perfekten Gurus.





Ardhanarisvara



Sein Aspekt als "Ardhanarisvara" stellt Shiva halb als Mann und halb als Frau dar. Seine linke oder weibliche Seite repräsentiert Parvati, seine Gemahlin. Dies Bild symbolisiert die bipolare Natur der Welt, die Gleichheit von Mann und Frau, sowie die Vereinigung von Shiva-Shakti, die zur geistigen Erleuchtung führt. Grundsätzlich ist die Natur der Welt bipolar. Alles existiert als Gegensatz(paare), charakterisiert durch zwei gegensätzliche Meinungen oder Naturen. Das Gegensatzprinzip findet hier seine Darstellung durch männlichen (purusha) und weiblichen (prakriti) Aspekt - Shiva und Shakti. Shivas Macht der Zerstörung verfügt über keine Kraft ohne etwas, das zerstört werden kann, wie die vergängliche Materie.





Panchanana



Eine machtvolle Gestalt Shivas, genannt "Panchanana" (der Fünfgesichtige), zeigt Shiva als den Höchsten - die Verkörperung und Quelle alle Götter. Sie bringt folgende fünf Aspekte Shivas zum Ausdruck: Isana (der Herrscher), Tatpurusa (der höchste Mensch), Aghora (ohne Furcht oder Furcht einflößend), Vamadeva (Gottheit der linken Hand) und Sadyojata (der sofort oder plötzlich Geborene).





Mahayogi



Als "Mahayogi" ist Shiva der Herr des Yoga und der Yogis, oft dargestellt in tiefer Meditation - eingetaucht die Freude der Glückseligkeit des eigenen Selbst.





Aghora Rudra



In seinem grimmigsten Aspekt erscheint Shiva als "Aghora Rudra". Rudra enthält den wütenden, zerstörerischen Aspekt. Im Vishnu-Purana gibt Brahma Shiva sieben andere Namen: Bhava, Sarva, Ishan, Pashupati, Bhima, Ugra und Mahadev. Rudraksha-Perlen (Tränen Rudras) werden von Shivas Anhängern und Yogis als Malas um den Hals oder ums Handgelenk getragen.





Über Parvati



Sati wurde als Parvati wiedergeboren, Tochter von Himavan, Gott des Himalajas, und von Mena. Sie repräsentiert kosmische Energie (Prakriti oder Ur-Natur) und kann niemals von Shiva getrennt werden (Purusha oder gewußter Geist).



Als Mutter des Universums ist Parvati die göttliche Gemahlin Shivas. Sie repräsentiert auch die ideale Hindu-Frau aufgrund ihrer vollendeten Hingabe zu Shiva. Sie manifestiert sich in ihrer drastischen Form als Kali und Durga und in ihrer sanften Ausdrucksweise als Sati und Uma. Sie ist die Mutter Ganapatis und Karthikeyas.

Yamas und Nyamas


Yamas

Yama (Sanskrit, m., यम yama, Enthaltung, Selbstkontrolle) ist die erste Stufe des Raja Yoga (bzw. Ashtanga Yoga oder Kriya Yoga) nach Patanjali und stellt eine Art Verhaltenskodex dar. Die weiteren sieben Stufen des Raja Yoga sind Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana und Samadhi.




Es werden insgesamt fünf Yamas beschrieben: Ahimsa, Satya, Asteya, Brahmacharya und Aprigraha. Sie sind Bestandteil des Sadharana Dharmas, allgemeine Verhaltensregeln der Hindus.

1. Ahimsa


Himsa bedeutet im Sanskrit Gewalt oder Grausamkeit. Ahimsa, die Nicht-Gewalt, meint aber mehr als nur die Abwesenheit von Gewalt. Unter Ahimsa versteht man auch Freundlichkeit, Zugewandtheit und Rücksichtnahme – einen wohlüberlegten Umgang mit allen Lebewesen und mit sich selbst. Es bedeutet allerdings nicht, dass man sich im Angriffsfall nicht verteidigen darf. Ahimsa ist auch keine übersteigerte Enthaltung von jedem Töten auch noch so kleiner Tiere. Anders als manchen buddhistischen Mönchen wäre es einem Raja-Yoga-Betreibenden möglich, einen Garten umzugraben, selbst wenn dabei kleine Tiere wie zum Beispiel Würmer zu Tode kommen. Ahimsa soll in Gedanken, Worten und Taten praktiziert werden. Das bedeutet, nicht negativ über jemanden zu sprechen oder zu denken, da dies eine schädigende Wirkung auch für den Betroffenen selbst haben würde.

In einem weiteren Sinne bedeutet Ahimsa, den Wunsch zu Töten zu überwinden. Das beinhaltet, dass die klassischen Yogapfade eine vegetarische Ernährung vom Schüler fordern. Ahimsa ist sozusagen die Grundlage für eine erfolgreiche Yogapraxis, bei der die Entwicklung der seelischen Fähigkeiten im Vordergrund steht. Gewaltanwendung gegen andere aufzugeben, beruht auf der Erkenntnis der gemeinsamen Wurzeln, und ist zuletzt auch ein Anerkenntnis an das eigene Sein und an das Lebensprinzip überhaupt. Die klassischen Yogatexte (zum Beispiel Yogasutra von Patanjali, 3. Kap.) berichten davon, dass fortgeschrittene Praktiker enorme psychische Fähigkeiten erlangen können. Ein Mensch, der nicht in Ahimsa gefestigt ist, wäre für sich und andere u.U. ein großes Risiko. Daher stellt die Auseinandersetzung mit dieser Thematik eine für die Praxis nicht zu vernachlässigende Größe dar.



2. Satya

Satya bedeutet im Sanskrit Wahrhaftigkeit, Wahrheit. Gemeint ist, in Worten, Taten und Gedanken wahrhaftig zu sein und stets die Wahrheit zu sagen. "Je wahrhaftiger ein Mensch spricht, desto mächtiger werden seine Worte" Zitat von T.K.V. Desikachar. Wahrhaftig sein bedeutet auch, sich nicht selbst zu belügen, sich selbst auch unangenehme Dinge einzugestehen, zum Beispiel wenn man einen Fehler gemacht hat. Doch nicht immer ist es im Sinne von Satya erstrebenswert, die Wahrheit zu sagen, denn sie könnte andere verletzen. Satya bedeutet, zu bedenken, was wir sagen, wie wir es sagen und auf welche Weise es jemanden treffen kann. Ein bewusster Umgang mit Worten also, und das bedeutet auch, dass es manchmal besser ist, zu schweigen.



3. Asteya

Steya bedeutet im Sanskrit Diebstahl, asteya ist das Gegenteil und bedeutet, nichts zu nehmen, was einem nicht gehört. Das bezieht sich nicht nur auf materielle Dinge, sondern zum Beispiel auch auf geistiges Eigentum: man soll sich nicht mit "fremden Federn schmücken". Es bedeutet auch, wenn einem jemand etwas anvertraut (Dinge oder Gedanken), diesen Menschen nicht zu enttäuschen.



4. Brahmacharya

Brahma bedeutet im Sanskrit das Wesentliche, das Eine Wahre – car bedeutet bewegen – brahmacarya ist also die "Bewegung auf das Wesentliche hin". Brahmacharya wird in manchen Richtungen/Schulen des Yoga als sexuelle Enthaltsamkeit interpretiert. Meistens ist gemeint, dass der Yogi sein Leben und seine Beziehungen zu Menschen und Dingen so gestaltet, dass sie seinem Streben nach Weisheit und seinem Verständnis der höchsten Weisheiten förderlich sind. Sinnliches Vergnügen wird hier nicht untersagt, Yogis sollten nur darauf achten, dass sie sich nicht in ihnen verlieren, sich nicht durch sie beherrschen lassen und dabei die Richtung verlieren.



5. Aparigraha

Aparigraha bedeutet im Sanskrit Nicht-Zugreifen. Gemeint ist, immer nur das anzunehmen, was angemessen ist, keine vermeintlich "günstigen" Gelegenheiten auszunutzen (Mitnahme-Mentalität) und keine anderen Menschen auszunutzen. Auch bei der Annahme von Belohnungen und Geschenken soll der Yogi sich zurückhalten, denn sie tendieren dazu, dem Beschenkten Verpflichtungen und Bindungen zu schaffen.



Literatur

T.K.V. Desikachar: Yoga – Tradition und Erfahrung Verlag Via Nova, ISBN 3-928632-00-0

Niyama (Sanskrit, m., नियम, niyama, Verhaltensregel, Einschränkung) ist die zweite Stufe des Raja Yoga (bzw. Ashtanga Yoga oder Kriya Yoga) nach Patanjali und stellt eine Art Verhaltenskodex dar. Die anderen sieben Stufen des Raja Yoga sind Yama, Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana und Samadhi.



Nyamas


Es werden insgesamt fünf Niyamas beschrieben: Shauca, Samtosha, Tapas, Svadhyaya und Ishvarapranidhana.

1. Shauca


Shauca bedeutet im Sanskrit Sauberkeit, Reinheit, das "Geklärte" - gemeint sind ein innerer und ein äußerer Aspekt. Äußerlich ist schlicht körperliche Hygiene gemeint, innerlich geht es einerseits um die gesunde und von keinen Unreinheiten blockierte Funktion des Körpers, andererseits um die Klarheit des Geistes. Die asana (Yogahaltungen) und das pranayama (Atemübung) gelten als wesentliche Mittel zur Erlangung der inneren Reinheit. Außerdem gibt es im Yoga eine Reihe von Kriyas (Reinigungsübungen).



2. Samtosha

Samtosha bedeutet im Sanskrit Genügsamkeit, Bescheidenheit, Zufriedenheit. Oft ist es ja so, dass Menschen bestimmte Erwartungen haben, gewünschte Ergebnisse schon vor Augen sehen, und dann ist man enttäuscht, wenn es doch ganz anders kommt. Samtosha meint, anzunehmen, was sich ergeben hat, die Dinge so zu nehmen, wie sie eben sind. Anstatt über Misserfolge zu jammern, kann man sie auch annehmen und aus ihnen lernen. Samtosha meint auch, sich nicht mit anderen zu vergleichen.



3. Tapas

Tapas bedeutet im Sanskrit etwa den Körper "erhitzen": gemeint ist, den Körper gesund und fit zu halten. Disziplin und Ausdauer beim regelmäßigen Üben der Asanas und sich des "Abfalls" im Körper durch "Verbrennung" (Anfachung des inneren Feuers / Agni) zu entledigen. Dazu gehört auch Achtsamkeit gegenüber den Essgewohnheiten. Aufmerksames Üben des Körpers, Achtsamkeit beim Essen und bewusstes Atmen werden als Hilfen gegen die Ablagerung von "Schlacken" betrachtet, worunter nicht nur z.B. Giftstoffe der Nahrung zu verstehen sind, sondern auch der ganze "Psychomüll" der verdrängt wird und sich ansammelt.



4. Svadhyaya

Sva bedeutet im Sanskrit "selbst", "zu mir gehörig" - adhyaya bedeutet im Sanskrit Untersuchung, Erforschung, "an etwas nahe herangehen". Svadhyaya ist also Selbsterforschung, Reflexion - sich selbst näher kommen. Das eigene Denken und Handeln soll beobachtet und kritisch hinterfragt werden, um so insgesamt bewusster zu werden. Ein weiterer Aspekt von svadhyaya ist das "Studium der alten Texte", denn gemäß der Lehre sollte man sich nicht immer um sich selbst drehen, sondern braucht Bezugspunkte: Das kann die Bibel sein, das Yoga-Sutra, die Bhagavad-Gita, die Veden und Upanishaden oder andere Überlieferungen und Texte mit spirituellem, philosophischem oder religiösem Hintergrund.



5. Ishvarapranidhana

Ishvarapranidhana bedeutet im Sanskrit die Hinwendung zu Gott oder auch Gottvertrauen. Es genügt, zu wissen, dass man sein Bestes getan hat: Den Rest kann man dann getrost in Gottes Hände legen. Oft zweifeln Menschen, haben Ängste, fürchten sich vor der Zukunft: ishvarapranidhana bedeutet, sich von Ängsten und Zweifeln zu befreien und einfach zu wissen, dass Gott es gut mit uns meint und den richtigen Weg weiß. Wunschlosigkeit, weil Gott viel besser weiß, was wir wirklich brauchen.



Literatur

T.K.V. Desikachar: Yoga - Tradition und Erfahrung Verlag Via Nova, ISBN 3-928632-00-0

Was ist Yoga II

Yoga erfreut sich in Deutschland in den letzten Jahren einer wachsenden Popularität. Das ist sicher zum einen Teil auf das steigende Gesundheitsbewusstsein, andererseits aber auch auf das zunehmende Bedürfnis nach Selbstverwirklichung der Menschen zurückzuführen.




Dennoch gibt es viele und erstaunliche Vorstellungen, auch in einer aufgeklärten Welt, was Yoga ist und was zu Yoga dazugehört. Die meisten Menschen, die mit Yoga bisher kaum oder gar nicht in Berührung kamen, verbinden mit Yoga hauptsächlich die Fähigkeit, eine große Anzahl von akrobatischen Körperhaltungen zu beherrschen. Doch Yoga geht weit darüber hinaus.



Yoga ist zunächst ein Wort, ein Begriff aus der alten indischen Sprache des Sanskrit. Im Sanskrit, dass die Inder ungefähr vor 3000 Jahren nutzten, meinte Yoga ursprünglich das "Anschirren", "Anjochen" oder "Zusammenführen" von Zugtieren vor einen Wagen.



Als die Inder dann später systematisch begannen, die menschliche Natur zu ergründen, erkannten sie, dass die menschlichen Sinne und Triebe - gleich Zugtieren - an den "Wagen" des Geistes "angejocht" werden müssen, um die Vervollkommnung des Menschen zu ermöglichen.



Yoga war ursprünglich nicht nur im großen, komplexen, philosophischen System Indiens angesiedelt, sondern entwickelte sich zu einer Methode der Geistesschulung, die hilft, den Geist zu klären und zu beruhigen, und außerdem ein Übungsweg, der zur Selbstverwirklichung führt. Der Begriff "Yoga" wurde aber auch schon sehr früh für eine Fülle von Techniken und Methoden der Konzentration, Verinnerlichung, der (Wieder) Herstellung der wahren Wesensidentität des Menschen und der Verbindung mit etwas Höherem gleichgesetzt.



Yoga in seiner reinen, klassischen Form ist von nicht-religiöser sondern universaler Spiritualität. Der Yoga als psychologische Wissenschaft ist neutral. Sein Erkenntnisweg kann sowohl von Gläubigen wie auch Atheisten und Skeptikern beschritten werden.



Der Weise Patanjali, der sein Wissen zwischen 200 v. Chr. und 200 n. Chr. niederschrieb, übermittelte uns, dass Yoga eine besondere Situation des Geistes ist, nämlich die Fähigkeit, sich ausschließlich auf einen Gegenstand, eine Frage oder einen anderen Inhalt auszurichten und in dieser Ausrichtung ohne Ablenkung zu verweilen. Dazu bedarf es keiner Voraussetzungen. JedeR die/der Interessen an Verstehen und Veränderung hat, ist eingeladen, Yoga kennen zu lernen und zu praktizieren.



Wenn wir einen Blick auf unsere alltäglichen Erfahrungen richten, wissen wir, dass wir in einer ständig unterschiedlichen Verfassung leben.



Wir kennen Phasen, in denen wir sehr unruhig sind, innerlich gehetzt, getrieben keinen klaren Gedanken fassen können, wo unsere Aufmerksamkeit ständig wechselt und wir zu keiner klaren Erkenntnis finden. Das ist nicht Yoga.



Wir kennen aber auch Zeiten, in denen wir antriebslos sind, interessante Gespräche oder die größte Verlockung uns kalt lässt. Das gesamte Leben scheint eintönig, reizlos und mühselig. Auch diese Situation ist nicht Yoga.



Zum Glück kennen wir noch andere angenehmere, befriedigendere Zustände, in denen wir Entschlüsse fassen können und dabei bleiben, bis wir wieder von etwas anderem abgelenkt werden. Auch das ist nicht Yoga.

Hatha Yoga Pradipika

Die Hatha-Pradipika (Leuchte des Yoga) ist einer der bedeutendsten Grundlagentexte des Hatha-Yoga. Sie wurde zwischen 1360 bis 1650 nach Christus von Svatmarama verfasst, der vorallem Körperhaltungen, Atemschulung und Mudras in den Mittelpunkt seines Werkes stellt. Es werden aber auch verschiedene Reinigungstechniken, übernatürliche Kräfte und der viergliedrige Yogaweg beschrieben.




Der Begriff Hatha bedeutet kraftvoll, gewaltsam, intensiv, geschickt. Auf mystische, geheime Weise soll Ha für Sonne und Tha für Mond stehen. Hatha-Yoga ist ein körperlicher Yoga, bei dem es in erster Linie um den energetischen Aspekt geht. Er entwickelte sich in der Zeit des Tantrismus. Im Mittelpunkt steht Prana (Leben, Atem) und die Arbeit mit Prana, die mit Yogaübungen erreicht werden soll. Der Hatha-Yoga war zu seiner Zeit weit verbreitet.



Svatmarama betrachtet Asanas als Grundlage des Hatha-Yoga. Demzufolge werden im ersten Kapitel u. a. mehrere Asanas vorgestellt.



Im zweiten Kapitel werden Pranayama-Techniken als Voraussetzungen zum Üben von Pranayama und ihre Wirkungen beschrieben. Atemregulierung ist erforderlich, um die Verschwendung von Lebensenergie zu vermeiden und den Verbrauch von Lebenskraft besser einzuteilen.



Dem dritten Kapitel widmet Svatmarama der Kundalini, als die stützende Kraft aller Yoga-Techniken, die das Ziel haben, diese ruhende Kraft im Menschen zu erwecken. Svatmarana erklärt mehrere Mudras, die der Erweckung der Kundalini dienen, erläutert die acht Siddhis (übernatürliche Kräfte) und beschreibt die sechszehn Adhavas (vitale Punkte des Menschen).



Die Beschreibung von Samadhi (die Verschmelzung) ist zentrales Anliegen des vierten Kapitels. So wie Salz sich in Wasser auflöst und mit dem Wasser eins wird, so werden Atman (die höchste Realität) und Manas (das individuelle Denken) eins.



Das fünfte Kapitel berichtet über die Behandlung von Störungen und Krankheiten, die man sich durch falsch verstandenes Yogaüben zugezogen hat.



Quelle:

Hathapradipika of Svatmarama

edited by Swami Digamdarji

Pt. R. G. Kokaje

Kaivalyadhama, S. M. Y. M. Samiti,

Lonavla, Dist. Poona

dtsch. Übersetzung: Lore Tomalla

Hamsah-Verlag

Patanjali´s Sutras

Kapitel 1.2.

Yoga ist jener innere Zustand, in dem die seelisch-geistigen Vorgänge zur Ruhe kommen

Yogas citta-vritti-nirodhah



Patanjali Die Wurzeln des Yoga, Hrsg. Bettina Bäumer, O.W.Barth Verlag 1999



Die Yoga Sutras sind eine Sammlung ältester Quellen über Yoga. Patanjali fasste das zu seiner Zeit vorhandene Wissen, die Philosophie und Praxis des Yoga neu in 195 Merksprüche zusammen. Jeder Merkspruch ist auf das Äußerste reduziert und enthält eine vollständige Aussage. Oft fehlt die komplette Satzstruktur, da es zu Patanjalis Zeit noch keine Bücher gab und die Sutras auswendig gelernt wurden.



Patanjali fügte seinen Merksprüchen keine Kommentare hinzu. Dadurch wird jedem Suchenden ermöglicht, sich selbst den Inhalten der einzelnen Sutras meditativ zu nähern und deren Bedeutung zu erfassen. Allerdings haben inzwischen auch viele große Yogameister zum besseren Verständnis die Yoga-Sutras, die aus vier Kapiteln bestehen, ausführlich erläutert.



1. Kapitel: 51 Aphorismen über die Versenkung

2. Kapitel: 55 Aphorismen über die Übung

3. Kapitel: 55 Aphorismen über die übernatürlichen Kräfte

4. Kapitel: 34 Aphorismen über die Freiheit

Das vierte Kapitel wurde wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt.



Über den Autor der Yoga Sutras gibt es verschiedene Auffassungen und Legenden. Im Werk "Urquell des Yoga" sagt Iyengar, dass Patanjali vor den Sutras das grundlegende Werk über Grammatik und Ayurveda geschrieben habe. Wir gehen davon aus, dass die Yoga Sutras ungefähr in der Zeit zwischen dem 2. Jh. v. Ch. und dem 5. Jh. n. Ch. entstanden sind. Mit diesem Leitfaden begründetet Patanjali die systematische Wissenschaft des Yoga.



Auch zu dieser Zeit gab es viele Probleme. Die Menschen redeten aneinander vorbei. Es entstanden Streit und Kriege. Patanjali fragte sich, wie man Abhilfe schaffen könne. Ihm fiel auf, dass die Klarheit des Geistes wichtige Voraussetzungen sind für den Umgang miteinander. Somit entwickelte Patanjali eine Anleitung zum Handeln, das Leben besser zu verstehen und besser zu gestalten.



Kern dieser Anleitung bildet der Achtgliedrige Yogapfad. Um sich auf Yoga einzulassen, braucht es weiter keine Voraussetzungen als das Interesse am Verstehen und die Bereitschaft, Veränderungen zuzulassen.



Patanjalis Angebot ist offen und frei. Es bedarf keiner Religion, die Sutras stehen aber auch keiner Religion im Weg.



Die Yoga Sutras, die als der älteste klassische systematische Text gelten und damit die Grundlage des Yoga darstellen, genießen heute ein sehr hohes Ansehen bei allen Yoga - Richtungen. Sie dienen allen Wahrheitssuchenden als Leitfaden für ihre Übungen.



Die Yoga Sutras sind inhaltlich heute genauso aktuell wie zur Zeit Patanjalis und sind in viele Sprachen übersetzt worden.



Übe mit Beständigkeit und mit Liebe

für das zu ereichende Ziel.

aus den Yoga-Sutras des Patanjali

Kapitel 1.14



Dieser Text wurde unter Verwendung verschiedener Quellen (Impressum) verfasst .

Die Bhagavadgita

Die Bhagavad-gita ist der bedeutendste Teil des großen indischen Nationalepos Mahabharata. Mit seinen 110.000 Doppelversen ist es das mit Abstand umfangreichste Einzelwerk der gesamten Weltliteratur.




Die Mahabharata beschreibt die Entwicklung und den Untergang der großen Königsfamilien der Kaurasvas, einer der herausragendsten Dynastien des vedischen Indiens.



Die Bhagavadgita ist ungefähr zur Zeit Buddhas, ca 500 Jahre vor Christus in Indien entstanden.



Ihr Name bedeutet "der Gesang (gita) des Erhabenen (bhagavad)".



Dabei geht es um die große Schlacht der Pandavas und der Kauravas. Als der Pandu - Prinz Arjuna am Beginn der Schlacht all seinen Freunden und Verwandten auf der Gegenseite gegenübersteht, gerät Arjuna in Verwirrung und möchte nicht in den Krieg ziehen. An dieser Stelle spricht Gott Krishna zu ihm, ermutigt ihn, seine Schwächen zu überwinden und zeigt ihm die verschiedenen Yogawege auf.



Krishna dient Arjuna als Lenker seines Streitwagens. Er legt Arjuna dar, dass es seine Kriegspflicht ist, zu kämpfen.



Große Denker, wie Wilhelm von Humbold sagten über die Bibel der Inder: "Die Bhagavadgita ist das schönste, ja vielleicht das einzige wahrhaft philosophische Gedicht, das alle uns bekannten Literaturen aufzuweisen haben....Ich danke Gott, dass er mich so lange hat leben lassen, dass ich dieses Buch noch lesen konnte."



Mahatma Gandhi berichtete über die Bhagavadgita: "Ich schöpfe aus der Bhagavadgita einen Trost, wie ich ihn nirgendwo anders finden kann. Wenn mich Entmutigung überfällt, wenn mich in meiner Einsamkeit kein Lichtstrahl mehr erreicht, öffne ich die Bhagavad-gita. Ein Vers, den ich zufällig aufschlage, gibt mir in Zeiten überwältigender Tragödien mein Lächeln zurück. Mein Leben ist eine einzige Folge von Tragödien gewesen, und wenn diese bei mir keine sichtbaren, unauslöschlichen Spuren hinterlassen haben, dann verdanke ich das der Lehre der Bhagavadgita."

Upanischaden

Fast alle geistigen Traditionen Indiens wurzeln in den Veden, den ältesten heiligen Schriften Indiens. Yoga ist eine dieser Traditionen.




Die Upanishaden sind uns als der Wissensteil der Veden bekannt und zählen zu den Sruti - Schriften.



Die indische Tradition unterscheidet zwei Arten von Schriften. Sruti: Das sind die Veden und die Upanishaden.Sie enthalten allgemeingültige, zeitlose und spirituelle Wahrheiten. Sie sind frei von persönlichen Aussagen, Geboten, Verboten und jedweder Moral. Smrti: Dabei handelt es sich um relatives, zeit- und kulturbedingtes Wissen. Dieses Wissen ist geprägt von Moral und Verhaltensweisen, welches von einer jeweiligen Person (z. B. dem Autor des Textes) abhängt.



Hier in den Upanishaden finden wir auch die ersten Quellen über Yoga. Upa - nahe, ni - nieder, schad - sitzen. Der Schüler sitzt zu den Füßen des Lehrers.



Die Upanishaden werden in einer nicht so wörtlichen Übersetzung auch "Geheimlehre" genannt. Die mythologische Bedeutung der Upanishaden heißt "das Göttliche ist nahe".



Die Brhadaranyaha - Upanishade ist die älteste Upanishade und ca 900 bis 800 v. Chr. entstanden. Bis zur Zeitwende sind alle klassischen Upanishaden entstanden.Wahrscheinlich gibt es an die 200, klassisch spricht man von 108 Upanishaden, weil es die heilige Zahl ist.



Zentrale Begriffe in den Upanishaden sind unter anderem Brahman und Atman. Brahman ist das Ewige, Unvergängliche, absolute, die höchste nicht - duale Wirklichkeit, ist das Selbst, ist das OM, ist Freude, gestaltlos, Ursprung allen Seins und Bewegung in der Ruhe. Atman ist das Selbst, das wesensgleich mit Brahma ist, mit dem Zustand von Advaita dem Lenker, unsterblich, die Allseele, die sich in der Einzelseele manifestiert. Es ist, was die gesamte Schöpfung hervorbringt.



Auch der Begriff Prana begegnet uns und bedeutet die Urkraft und Sonne, Rayi ist Materie und Mond. Im Menschen wirkt Prana in fünffacher Gestalt:



Prana - einstrahlende Lebenskraft

Apana - ausstrahlende Lebenskraft

Samana - assimilierende Lebenskraft

Vyana - verteilende Lebenskraft

Udana - aufsteigende Lebenskraft

Wir lernen außerdem OM und die vier Bewußtseinszustände kennen.



A - Wachzustand

U - Traumzustand

M - Schlafzustand.

Der Wachzustand ist das normale, aktive Leben über welches wir aktiv verfügen können. Der Traumzustand wiederspiegelt das Unterbewusstsein über das Tagesgeschehen. Es ist von psychischer Natur, stellt eine Wirklichkeit des Menschen dar, über das wir allerdings nicht aktiv verfügen können. Der Schlafzustand dagegen ist weder Wach- noch Traumzustand. Es stellt das Urbild des glückseligen Zustandes dar, voller Ruhe und Frieden. Wir sind uns über diesen Zustand nicht bewusst und können nicht aktiv darüber verfügen.



AUM - OM gilt als Abbild unserer normalen Welt und der drei Bewusstseinszustände. Darüber hinaus gibt es den vierten Bewusstseinszustand. Dieser enthält die drei Elemente der anderen, geht aber weit darüber hinaus. In diesem Zustand behält man die Aktivität des Wachzustandes, die aber nicht aktiv beeinflussbar ist. Gleichzeitig erhält man Ruhe und den Frieden des Schlafzustandes.



Außerdem berichten uns die Upanishaden über die drei Eigenschaften der Natur, auch Gunas genannt:



Sattva ist das Individuelle Bewusstsein und die Denkfähigkeit

Rajas, die Energie oder Prana ist unendlich, bringt Dinge in Bewegung, nur die Wirkung ist unsichtbar

Tamas, Materie oder Trägheit ist vergänglich, dicht, fest und träge.

Im Yoga streben wir die erste Eigenschaft Sattva an. Auch über die fünf Verhüllungen Brahmans geben uns die Upanishaden Auskunft.



Die Verhüllungen der Materie: Anna - Maya - Kosha

die Verhüllungen der Energie: Prana - Maya - Kosha

die Verhüllungen des Denkbewusstseins: Mano - Maya - Kosha

die Verhüllungen der Erkenntnis: Vijnana - Maya - Kosha

die Verhüllungen der Seligkeit: Ananda - Maya - Kosha.

Aus dem Nachdenken über das Selbstverständnis des Menschen, über den Sinn des menschlichen Lebens und über Gott als den Schöpfer dieser Welt, sowie der Beziehung zwischen Gott, Welt und Mensch entstanden Fragen-Gespräche-Antworten, die wir in den Upanishaden neben ersten Anweisungen zur Meditation wiederfinden. Für den Leser der Upanishaden dürfte es nicht ausreichen, die Texte und ihre Inhalte zu kennen. Um wirklich zu wissen, brauchen die Aussagen der Upanishaden der persönlichen Meditation und Einsicht.



Dort ist die Fülle, hier ist die Fülle;

aus der Fülle entsteht Fülle;

entnimmt man der Fülle die Fülle,

selbst dann bleibt die Fülle.



aus der Isha-Upanishad



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