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Lokhas Samastha Sukino Bhavantu

10.02.2010

Yoga Bandhas

Bandhas - Yogische Energieschleußen


Text: Hari Kaur Khalsa

Yogische Energieschleusen zur Entwicklung innerer Stärke, Empfindsamkeit und Feinheit.

Eine empfindsame Person ist jemand, der die Fähigkeit hat, Intuition und Empfindsamkeit inmitten von Chaos zu benutzen; eine Person, die Entscheidungen treffen kann, die sich auf innere Werte gründen, und die in ihrem Leben das Licht und die Hoffnung mit der Welt teilt. Wenn über „unsere Evolution hin zu dem empfindsamen Menschen“ gesprochen wird, dann ist damit der wirkliche Kern unserer Praxis, der Kern unserer Handlungen und der Kern unserer Entwicklung als spirituelle Wesen in einem menschlichen Körper gemeint. Kundalini-Yoga enthält die Tiefe, uns dieser Evolution näher zu bringen.



Die Bandhas, oder die Schleusen, sind wesentlich im Kundalini-Yoga. Das Können und die innere Bewusstheit, die für die Anwendung der Körperschleusen nötig sind, zu erlernen und zu entwickeln, wird unsere Yogapraxis vertiefen und effektiver machen. Die Schleusen sind bestimmte Kontraktionen verschiedener zentraler Bereiche des Körpers und werden in vielen Kundalini-Yoga Meditationen und Kriyas benutzt.



Die richtige Anwendung dieser Schleusen wird uns dabei helfen, Blockaden aufzulösen, die den freien Fluss der Energie im physischen Körper, in den Chakren und in den feinstofflichen Körpern behindern. Durch einen stetigen Energiefluss können wir in unserem Leben Harmonie und Gleichgewicht etablieren, wir bekommen Zugang zu unseren inneren Werten, und wir können uns selbst mit Integrität darstellen. Die Körperschleusen erhöhen das Bewusstsein.



1 Nackenschleuse - Jalandhara Bandha

Die Nackenschleuse, Jalandhara Bandha, ist eine grundlegende Schleuse, die durchgehend während Kundalini-Yoga Übungen angewandt wird, es sei denn man bewegt den Kopf, zum Beispiel beim Kreisen des Kopfes oder wenn es ausdrücklich angesagt wird. Bei den meisten Pranayama Übungen und Meditationen wird die Nackenschleuse angewandt, ebenso beim Singen.



Ausführung von Jalandhara Bandha

Sitzen Sie bequem mit gerader Wirbelsäule. Heben Sie die Brust und das Brustbein etwas an. Strecken Sie die Rückseite des Nackens ein wenig, indem Sie das Kinn etwas in Richtung des Halses bringen. Halten Sie den Kopf gerade und mittig, ohne ihn nach links oder rechts zu neigen. Entspannen Sie die Muskeln von Gesicht, Nacken und Kehle so gut es geht.



Die Nackenschleuse wird automatisch ausgeführt, wenn Kinn und Brust in der richtigen Position zueinander stehen. Zwingen Sie den Kopf nicht nach vorne oder nach unten. Gewöhnlich strecken Anfänger im Yoga ihren Nacken während andere Teile ihres Körpers noch nicht flexibel genug sind. Wenn Sie die Nackenschleuse anwenden, erlauben Sie damit dem Nacken, sich zu öffnen und seine natürliche Struktur aufrechtzuerhalten. Dies wird Ihnen helfen, die Haltung der Wirbelsäule insgesamt zu verbessern. Außerdem versiegelt die Schleuse die Energie, die in den oberen Bereichen des Hirnstammes gebildet wird, so dass es einfacher wird, sich zu konzentrieren und zu meditieren.



Der Knoten Shivas

Jalandhara Bandha hilft den „Knoten Shivas aufzulösen“, wenn es bewusst und richtig angewandt wird. Dieser „Knoten“, oder auch „Tor“, liegt auf dem Punkt zwischen den Augenbrauen. Wenn die Energie dieses Knotens gelöst ist und frei fließt, fühlen Sie sich frei von Zeit und Raum. Denn verbinden Sie sich mit der Zeitlosigkeit und der Einheit von Seele und göttlichem Wesen.



2 Zwerchfellschleuse - Uddhiyana Bandha

Die Muskeln Ihres Zwerchfells bilden eine körperliche und energetische Grenze zwischen Ihrem Herzen und Ihrem unteren Rumpf. Unterhalb dieser Grenze befinden sich die unteren Chakren, die mit jenem Verhalten verknüpft sind, das unbewusst und reagierend ist. Oberhalb dieser Grenze liegen die höheren Chakren, die mit dem bewussten Verhalten verbunden sind.



Praxis der Zwerchfellschleuse

Achten Sie darauf, dass Ihr Magen nicht voll ist. Wenden Sie die Schleuse nur an, wenn Sie vollständig ausgeatmet haben und halten Sie den Atem während der Ausführung aus. Sitzen Sie bequem und mit gerader Wirbelsäule. Atmen Sie tief ein und danach vollständig durch die Nase aus. Halten Sie den Atem aus. Ziehen Sie Ihre Bauchmuskeln, besonders den Bereich um den Bauchnabel, nach hinten in Richtung Ihres Rückgrates.



Halten Sie die Brust angehoben und achten Sie darauf, dass sie nicht in sich zusammenfällt. Drücken Sie die untere Brustwirbelsäule leicht nach vorne. Halten Sie die Schleuse 10 bis 60 Sekunden stark angezogen entsprechend Ihres Könnens ohne sich dabei übermäßig anzustrengen und halten Sie dabei einen konzentrierten Zustand der Ruhe aufrecht. Entspannen Sie die Schleuse, indem Sie die Bauchmuskeln entspannen und langsam einatmen.



Die Zwerchfellschleuse, Uddhiyana Bandha, unterstützt die Verdauung durch die Stärkung des Feuer-Elements, dem Element für Transformation in der Bauchregion. Dies hilft dem Herzzentrum, dem Herz Chakra, sich zu öffnen und die Energie fließen zu lassen. Wenn das Herz Chakra geöffnet ist, erwachsen Eigenschaften wie Empfindsamkeit, Mitgefühl und Freundlichkeit.



Der Knoten Vishnus

Wenn das Uddhiyana Bandha bewusst und korrekt angewandt wird, kommt es zur Auflösung des Knoten Vishnus. Der Knoten Vishnus liegt am Herz Chakra, im Bereich des Brustkorbs, des Herzens, der Lunge und der Thymusdrüse. Wenn die Energie in diesem Bereich nicht länger gestaut ist, sondern gelöst wird und fließen kann, dann können wir die Verspieltheit des Lebens spüren und den größeren kosmischen Plan entspannt überblicken.



3 Wurzelschleuse - Mula Bandha

Die Wurzelschleuse, Mula Bandha, ist eine kräftige Kontraktion von Muskeln und eine Stimulation von Energien. Sie hilft, sexuelle Energie in Kreativität und heilende Energie umzuwandeln. Die Wurzelschleuse wird oft am Ende von Übungen und Meditationen angewandt, um die heilenden und aufrichtenden Wirkungen zu versiegeln, und um die Sinne zu stabilisieren. Die Wurzelschleuse ist eine sanfte Bewegung, die aus drei Teilen besteht.



Praxis der Wurzelschleuse

Sitzen Sie bequem und mit gerader Wirbelsäule. Spannen Sie die Muskeln um den Anus herum an und fühlen Sie, wie die Muskeln sich nach oben und innen bewegen. Halten Sie diese Muskeln angespannt und spannen Sie nun die Muskeln im Bereich der Sexualorgane an. Sie werden dabei ein leichtes Anheben und ein nach Innen-Drehen des Schambeines verspüren, ähnlich dem Gefühl als wollten Sie den Urin zurückhalten.



Spannen Sie die unteren Bauchmuskeln an und ziehen Sie den Nabelpunkt zur Wirbelsäule. Wenden Sie diese drei Muskelkontraktionen in einer sanften, schnellen und fließenden Bewegung an und halten Sie die Spannung. Die Wurzelschleuse kann mit ein und ausgehaltenem Atem angewandt werden und wird manchmal durchgehend während einer Übung oder einer Meditation gehalten. Dies ist deshalb möglich, weil die für die Wurzelschleuse nötigen Muskeln nicht für die Atmung oder die Bewegung des Oberkörpers benötigt werden.



Die Wurzelschleuse mischt die Energien von Prana und Apana - die Energien, die erschaffen und jene, welche eliminieren. Durch das Vermischen dieser Energien wird ein Druck erzeugt, der dabei hilft, unsere Energie in einer maßvollen, stabilen und ausgeglichen Weise nach oben durch den physischen Körper und die Chakren zu leiten.



Der Knoten Brahmas

Wenn Sie Mula Bandha bewusst und richtig anwenden, wird das den Knoten Brahmas lösen. Der Knoten Brahmas befindet sich im Bereich des ersten Chakras am Anfang der Wirbelsäule. Wenn der Knoten gelöst ist und die Energie sanft fließt, dann fühlt man sich ausgeglichen und frei von Anhaftungen an Formen und Sinne.



4 Die große Schleuse – Maha Bandha

Die große Schleuse, Maha Bandha, besteht aus der gleichzeitigen Ausführung der drei Schleusen, wobei der Atem ausgehalten wird. Maha Bandha wird nach vielen Meditationen, Übungen, Atemübungen in verschiedenen Haltungen und mit verschiedenen Mudras (yogischen Handhaltungen) angewandt.

Wenn die große Schleuse bewusst und korrekt ausgeführt wird, tritt der Körper in einen heilenden Zustand des Gleichgewichts ein. Yogische Traditionen berichten davon, dass die heilenden Wirkungen dieser Schleuse bei Menstruationskrämpfen, Kreislaufproblemen und Besessenheit von mentalen Phantasien hilfreich ist.



Wir brauchen Disziplin, um die Blockaden zu überwinden, die uns von der Bewegung zu Bewusstheit und Freundlichkeit abhalten, damit wir unsere Bewegung hin zu einem empfindsamen Menschen fühlen können. Die Anwendung dieser Schleusen kann uns dabei helfen. Wenden Sie sie bewusst an, wenn es angezeigt ist und spüren Sie die Wirkungen.



Weiteres Wachstum

Während Sie diese grundlegenden Körperschleusen erlernen, spüren Sie in sich hinein, um zu erforschen, ob es Bereiche in Ihnen gibt, die verkrampfter sind oder sich stärker blockiert anfühlen als andere. Nehmen Sie sich die Zeit und meditieren Sie über die Wirkungen jeder Schleuse auf die körperlichen, psychologischen und energetischen Bereiche. Diese Praxis kann neue oder alte Aspekte von Körper, Geist und Energie enthüllen, die Beachtung oder Heilung brauchen. Erlauben Sie es den Körperschleusen, über längere Zeit wirksam zu sein, und machen Sie sie zu einem Teil Ihrer täglichen Yoga Praxis.



Das Üben der Bandhas

1.Atmen Sie ein, atmen Sie vollständig aus und ziehen Sie die Wurzelschleuse. Atmen Sie ein und entspannen Sie.



2.Atmen Sie tief ein, atmen Sie vollständig aus und ziehen Sie die Zwerchfellschleuse. Entspanne Sie die Schleuse und atmen Sie ruhig ein.



3.Ziehen Sie die Nackenschleuse und entspannen Sie sie wieder.



4.Wiederholen Sie die Übungen 1 bis 3 in einer fortlaufenden Folge. Ihr Körper wird schwitzen. Bei den ersten beiden Schleusen wird der Atem natürlich ausgehalten. Fahren Sie für 3 Minuten damit fort. Dies vermittelt einem die Fähigkeit, die Schleusen klar voneinander zu trennen. Man entwickelt außerdem ein Gespür dafür, wie sich die Energie in den pranischen Nadis (den Nervenkanälen) und der Wirbelsäule bewegt.



Weitere Infos im Internet

www.3ho.de

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